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Die Lufthansa Group hat heute die Geschäftszahlen für das vergangene Jahr veröffentlicht. Wie erwartet fallen diese katastrophal aus. Zudem gibt Carsten Spohr einen Ausblick auf die Entwicklung in den kommenden Monaten.
Lufthansa Group verzeichnet einen Verlust von 5,5 Milliarden Euro
Im Jahr der der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Reiserestriktionen ging die Nachfrage dramatisch zurück. Der Umsatz der Lufthansa Group sank im Jahr 2020 auf 13,6 Milliarden Euro, im Vorjahr betrug der Umsatz noch 36,4 Milliarden Euro. Trotz schneller und umfangreicher Kostensenkungen musste für die Lufthansa Group einen operativen Verlust von 5,5 Milliarden Euro verbuchen. Dem steht ein Gewinn von 2 Milliarden Euro im Vorjahr gegenüber.
Im Gegensatz zu den Passagierairlines profitierte die Frachtsparte des Konzerns von einer im Jahresverlauf ansteigenden Nachfrage. Getragen von einem starken Anstieg der Durchschnittserlöse bei anhaltend hoher Nachfrage konnte Lufthansa Cargo trotz der um 36 Prozent rückläufigen Frachtkapazität mit einem operativen Gewinn von 772 Millionen Euro ein Rekordergebnis erzielen.
2020 lag die angebotene Kapazität bei 31 Prozent
Die Airlines der Lufthansa Group haben 2020 rund ein Drittel der Flüge beziehungsweise eine Kapazität von 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angeboten. Die Zahl der Fluggäste lag mit 36,4 Millionen bei 25 Prozent des Vorjahreswertes, woraus eine um 19,3 Prozentpunkte niedrigere Auslastung von 63 Prozent resultiert.
Profitiert hat die Lufthansa Group von ihrem Hubsystem. Anders als Wettbewerber, die ausschließlich Punkt-zu-Punkt-Verbindungen anbieten, konnten die Airlines der Lufthansa Group die geringen Verkehrsmengen an ihren Drehkreuzen bündeln und so wichtige Verbindungen aufrechterhalten.
Carsten Spohr kommentiert 2020 wie folgt:
„Das vergangene Jahr war das herausforderndste in der Geschichte unseres Unternehmens – für unsere Kunden, unsere Mitarbeiter und unsere Aktionäre. Reisebeschränkungen und Quarantäne haben zu einem einzigartigen Nachfrageeinbruch im Luftverkehr geführt. Jetzt müssen international anerkannte, digitale Impf- und Testnachweise an die Stelle von Reiseverboten und Quarantäne treten, damit Menschen wieder Familie und Freunde besuchen, Geschäftspartner treffen oder andere Länder und Kulturen kennenlernen können.“
Lufthansa plant neue Business Class in 2022
Nachdem die Auslieferung der neuen Boeing 777x erneut verzögert, plant die Airline ihr neues Business Class Produkt im Jahr 2022 einzuführen. Geplant ist, das neue Produkt entweder auf neuen Airbus A350 oder neuen Boeing 787 zu installieren.
Auch in der kommenden Zeit soll die Flotte der Lufthansa Group weiter verkleinert werden, genauer auf 650 Flugzeuge bis 2023. Mitte des Jahrzehnts rechnet der Konzern wieder mit einem Angebotsniveau in Höhe von 90 Prozent. Zudem prüft der Konzern die Veräußerung von Tochterunternehmen, die nur geringe Synergien mit dem Kerngeschäft aufweisen.
Mehr: Lufthansa setzt auf touristische Destinationen
Buchungsanstieg erwartet
Mit dem Wegfall von Restriktionen ist jeweils ein steiler Buchungsanstieg zu verzeichnen. Für das Gesamtjahr 2021 rechnet der Konzern mit einer Angebotskapazität von 40 bis 50 Prozent im Vergleich zu 2019. Die Erwartung bleibt weiterhin, dass positive operative Cashflows erzielt werden, wenn die angebotene Kapazität über 50 Prozent liegt. Mit dem strategischen Ausbau des Touristikgeschäfts und einer weiterhin starken Lufthansa Cargo ist der Konzern in der Lage Marktopportunitäten kurzfristig zu nutzen. Der Boom im Frachtbereich hält weiter an.
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