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Der Airbus A350 ist schon ein tolles Flugzeug und „bereitet sich langsam in der Airlinewelt aus“. Nachdem ich auf den Erstflügen der Qatar Airways und Finnair war, durfte auch die Singapore Airlines A350 Business Class nicht fehlen. Wie es war und ob sich eine Reise bei Singapore Airlines lohnt, das lest Ihr hier in meinem neuen Review.
Dieser Teil der Reise war der Rückflug meines, bereits vor Wochen „an“geflogenen Tickets. Es war ein Singapore Airlines Special ex Oslo und ich bin zu einem Termin nach Singapur geflogen. Den Rückflug habe ich bewusst auf den 9. Mai gelegt, den Tag des Erstfluges im Airbus A350. Von der Kurzstrecke kannte ich das Produkt schon etwas, wie Ihr im Beitrag zum Singapore Airlines A350 lesen konntet.
Nachdem ich also gestern aus Doha mit dem Qatar Airways A350 angekommen war, war in Singapore das Umsteigen wie immer sehr unkompliziert. Dazu noch innerhalb von Terminal 3, brauchte es nur wenige Minuten, um von einem Gate zum anderen zu kommen. Also habe ich bereits nach der Landung und obwohl noch Stunden Zeit war, einmal am Gate B8 vorbeigeschaut. Dort waren schon die Vorbereitungen für die „Gate Party“ im Gange.
Es wurde schon das Buffet aufgebaut, die Bühne stand schon und auch sonst deutete alles auf einen Erstflug hin. So ging ich noch kurz in die Silver Kris Lounge in Terminal 3, was etwa zehn Minuten zu Fuß bedeutete, aber gesessen hatte ich ja gerade und sollte ich auch nachher wieder auf den 13 Stunden nach Amsterdam tun. Etwa eine Stunde vor Abflug machte ich mich auf den Weg zurück zum Gate B8, wo der Flug SQ324 nach Amsterdam starten sollte. Es ist der erste Langstreckenflug für die neue Maschine mit der Registrierung 9V-SMB. Mein letzter Flug auf der Kurzstrecke war die SMA, mehr hat Singapore Airlines noch nicht. Daher gibt es derzeit auch nur ein Ziel, Amsterdam, denn für mehr Rotationen reicht es mit zwei Maschinen leider nicht.
Nachdem also die Sicherheitskontrolle am Gate erledigt war, konnte es ja losgehen. Es gab ein umfangreiches warmes Buffett, Getränke und einen DJ mit Musik.
Neben dem Essen – Sattay kann man bekanntlich nicht genug haben – gab es noch etwas Livemusik. Einige ausgewählte Flugbegleiter von Singapore Airlines haben sich entschieden live zu singen und machten das tatsächlich sehr gut.
Doch dann ging es endlich an Bord.
Singapore Airlines A350 Business Class – Kabine
Singapore Airlines hat die A350 ohne die bekannte First Class und stattdessen in einer Drei-Klassen-Konfiguration bestellt. Dabei befinden sich im vorderen Bereich 42 Sitze in der Business Class, die in einer 1-2-1 Anordnung verbaut sind. Anders als zum Beispiel bei Qatar wirkt die Kabine daher sehr voll gepackt, die Gänge sind recht schmal. Immerhin sind hier sechs Sitze mehr verbaut als bei Qatar Airways dieses im A350-900
Nach der Business Class, die in zwei Kabinen aufgeteilt ist und mit Reihe 11 beginnt, folgen 24 Sitze der neuen Premium Economy in einer 2-4-2 und dann die 187 Sitze in der Economy in einer 3-3-3 Anordnung.
Falls Ihr in der Business Class unterwegs seid, dann sind die Plätze weit vorn sicher eine gute Option, denn es gibt vorn keine Galley, also auch keinen Lärm. Die Reihen 18 und 19 würde ich persönlich wegen der Galley meiden.
Alleinreisende sind an den Fensterplätzen (A und K)sehr gut aufgehoben, wer zu zweit unterwegs ist, der kann sich auf den beiden Mittelplätzen (D und F) besser unterhalten. Eine Trennwand verhindert aber auch hier unliebsame Gesprächspartner, falls Ihr doch allein unterwegs seid und nichts mehr am Fenster bekommt.
Anders als bei Qatar oder Finnair sind die Gepäckfächer über den Reihen A und K sehr groß, aber damit auch tief, wodurch sie die Kabine rein optisch etwas kleiner machen. Zum Vergleich findet Ihr im Review von Steffen Bilder aus dem Qatar A350.
Singapore Airlines A350 Business Class – Sitz
Auf dem kurzen Flug damals von Singapur nach Kuala Lumpur gab es keine Möglichkeit den Sitz zu testen, daher heute. Der Sitz ist identisch mit dem neuen Sitz in der Boeing 777, nicht jedoch mit dem alten Business Class Sitz, der in der Boeing 777 und dem Airbus A380 verbaut ist. Es handelt sich unbestritten um den breitesten Business Class Sitz, betrachtet man die reinen Maße. Doch wen interessieren schon die äußeren Werte, auf die inneren kommt es schließlich an.
Bei den gewitterten Bildern gestern wurde ich mehrfach gefragt, ob der Sitz überhaupt zu einem Bett herunter zu fahren geht, anscheinend traut Ihr dem Sitz das nicht zu. Warum? Er sieht zwar breit, aber nach vorn etwas eng aus und das ist er auch. Durch die dichte Anordnung der Sitze sieht es nicht so aus und nach vorn bis an den Bildschirm ist auch nicht so viel Platz. Dennoch ist der Sitz besser verstellbar als der Vorgänger und das Sitzen ist deutlich angenehmer geworden. Neben der Standardposition sind zwei weitere „Lounge“ und „Sundeck“ Positionen möglich. Die Füße müssen hingegen vorn rechts, oder eben links in die kleine Ausbuchtung gesteckt werden. Damit sitzt Ihr, möchtet Ihr entspannt zurückgelehnt und mit ausgestreckten Füßen sitzen immer schräg. Ohne Kissen im Rücken eher unangenehm.
Wer nun aber schlafen möchte, für den heisst es klingeln und Sitz umbauen lassen. Dabei wird die Rückenlehne nach vorn umgeklappt, so schlaft Ihr nicht auf der Sitzfläche, sondern der Rückseite. Das macht das „Bett“ relativ breit, aber durch den engen Fussbereich unten eher schmal. Zudem müsst Ihr auch hier schräg liegen, sonst haben die Füße keinen Platz. Alles in allem gefällt mir der Sitz gut, das Bett eher nicht. Nicht nur, dass es extrem hart war, sondern auch die Tatsache, dass es einen Sicherheitsgurt von rechts oben über die Schulter nach links unten gibt, macht das Schlafen nicht unbedingt angenehmer.
Anders als bei Virgin, wo der Sitz auch umgeklappt wird, ist hier die Auflage auf der Rückseite zu dünn und damit nicht bequem, zumindest für meinen Geschmack. Probiert es aus, aber ich persönlich verstehe den Hype nicht ganz und muss zugeben im alten Sitz der Boeing 777 auf dem Hinweg aus Amsterdam besser geschlafen zu haben. Dennoch ist es jammern auf sehr hohem Niveau, denn ich hatte mehr als sechs Stunden Schlaf und habe davor gearbeitet und gegessen.
Von Design und den Farben gefallen mir die Sitze optisch allerdings sehr gut.
Singapore Airlines A350 Business Class – Service & Catering
Die Crew war neu auf dem Flugzeug, das ist bei Erstflügen nun einmal so und auch die Crew gewöhnt sich immer besser an das Flugzeug. Nach einer freundlichen Begrüßung auf beim Betreten der Kabine folgte zeitnah das erste Getränk und es wartete bereits beim Einsteigen eine Tüte auf dem Sitz (könnt Ihr auf dem Bild des Sitzes sehen).
Darin befanden sich Geschenke zum Erstflug. Darunter ein Armband mit USB Stick, ein schönes Modell des Flugzeuges, in welchem ich zu diesem Zeitpunkt saß, eine Urkunde für den Erstflug und (als holländischer Touch) ein kleiner Teller mit niederländischen Motiven. Kofferanhänger und Bilder gab es auch noch und bei Ankunft in Amsterdam sogar noch eine Tulpe.
Das Menü des heutigen Tages war auf Grund des Erstflugs besonders. Die Menükarte findet Ihr als Foto hier, vergrößern lassen sich die Bilder durch klicken.
Singapore Airlines ist eine der wenigen Airlines, bei denen es keine Amenity Kits gibt. Schade, nichts für meine Charity Auktion. Die Socken, Augenmaske, Latschen und den Überzug für die Kopfhörer und einen Voucher für das WiFi bringt man Euch dann so an den Platz. Ob es den Voucher nur heute gab weiß ich allerdings nicht, auf der 777 beim Hinflug gab es keinen.
In den Toiletten findet Ihr aber dann auch Zahnbürsten, die Ihr bei anderen Airlines im Amenity Kit findet.
Nachdem wir in der Luft waren, begann der Service. Noch nicht ganz perfekt, folgte zuerst die Aufnahme der Wünsche und dann das Eindecken des Tisches. Auch hier ein kleines Manko. Durch den geringen Abstand zwischen Sitz und Vordermann ist bei ausgeklapptem Tisch – der endlich höhenverstellbar ist und damit auch sinnvolles Arbeiten ermöglicht – nicht viel Platz. Mit meinen knapp 70 Kilogramm egal. Wer etwas mehr wiegt, dem könnte das zu eng werden.
Der abendliche Supper Service (schließlich ist es nach Mitternacht) war dennoch umfangreich. Vorspeise, Hauptgang, Dessert und Käse plus Früchte wurden serviert. Ich habe mich entschieden dennoch zu essen, denn aufgrund der wenigen Stunden in Singapur und der Rückkehr nach Europa „lebte“ ich noch in meiner Zeitzone zu Hause und da war nun mal Zeit zum Abendessen und sogar noch vor 20 Uhr.
Am Morgen wurde ich knapp zweieinhalb Stunden vor Landung geweckt. Das klappt bei mir nicht, weswegen ich mich wieder umdrehte und weiterschlief. Warum man so früh das Frühstück servieren muss, erschließt sich mir leider nicht, auch nicht bei einem 13 Stunden Flug, denn zwischen dem Ende des Abendessens und dem Frühstück lagen dann nicht einmal mehr sieben Stunden. Als ich dann eine Stunde später wach wurde, gab es auch noch Frühstück – natürlich. So entscheid ich mich für Früchte, dann Cornflakes mit Milch und am Ende die warmen Waffeln mit Früchten. Alles zusammen sehr lecker und ich war nicht der einzige, der erst zu diesem Zeitpunkt aß. Meiner Meinung reicht es aus, das Frühstück generell erst zu dieser Zeit zu servieren. Wer will, der kann ja durchaus früher etwas bekommen, aber das ist Geschmacksache.
Nach einem letzten Kaffee und Orangensaft sollte ich mich langsam umziehen und mein Zeug einräumen, denn es waren nur noch 45 Minuten bis Amsterdam. Kurz zuvor freute ich mich aber noch, mal über meine Insel zu fliegen, Rügen von oben, das am Morgen und so hoch, dass die ganze Insel auf ein Bild passt- schön!
Zu diesem Zeitpunkt zeigte sich aber ein großes Manko. Die Business Class Kabine hat, für immerhin 42 Gäste, drei Toiletten. Eigentlich nur zwei, ist die vorn doch direkt hinter der Pilotentür und dem Schlafbereich der Crew und nicht vorrangig für Passagiere. Das ist eindeutig zu wenig. Über den Flug verteilt passt das noch, morgens zum Umziehen wird es eher eng. Also packte ich langsam zusammen und ging ins Bad, um mich umziehen. Schlafanzüge gibt es übrigens keine, aber ich habe sowieso immer meinen eigenen mit.
Singapore Airlines A350 Business Class – Entertainment
Das neue Inflight Entertainment ist sehr schön. Neben dem großen Monitor bietet es viele Möglichkeiten zur Entspannung. Vor dem Flug könnt Ihr Euch eine App herunter laden und mit dieser auch eigene Geräte mit dem System verbinden und Euch zusätzliche Möglichkeiten schaffen. Die App findet Ihr im Appstore.
Neben Filmen, TV Programmen und Spielen gibt es eine schöne Karte, auf der Ihr den Flug verfolgen könnt. Bei mir ist die, auch bei so langen Flügen, das einzige, was ich nutze. Vermisst habe ich die Kamera, die zum Beispiel Qatar in Ihrem A350 sehr schön verbaut hat, ist es doch spannend von oben auf das Flugzeug zu schauen und einen wunderbaren Blick zu genießen – das hat Singapore Airlines leider nicht.
Ein ganz großer Pluspunkt ist das Wi-Fi. Gegenüber dem damals verbauten und benutzen OnAir System ist nun ein Panasonic System im Einsatz. Das macht das Internet nicht nur stabiler, sondern auch deutlich schneller. Wählen könnt Ihr zwischen unterschiedlichen Paketen, ich habe das Paket für den ganzen Flug genutzt und hierfür 21 US-Dollar bezahlt. Der Voucher für 30 MB ließ sich aber auch auf dem Handy nutzen. Mit der recht ordentliche Geschwindigkeit ließ es sich arbeiten, einige Mails versenden und mehr. Ein großer Schritt und selbst über dem sonst „toten“ Indien funktionierte das Netz weiter.
Natürlich werden wir in Amsterdam gebührend empfangen.
Was haltet Ihr vom Airbus A350 von Singapore Airlines? Gefällt Euch die neue Business Class?
Robert Moll sagt
Keine Amenity Kits bei SIA in C CL.? Ist das neu ?
Sven sagt
@Robert
Gab es noch nie. Der CEO bei SIA hat mal gesagt, für sowas gibt er kein Geld aus.
In F wie C
Tom sagt
Hallo Sven,
Danke für den detaillierten Report.
Vielleicht hilft Dir folgende Info zu dem Beginn des Frühstücksservice 2h vor der Landung. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass wenn der Service generell erst 60 Minuten vor der Landung beginnen würde, dass nicht alle zu erledigenden Aufgaben erledigt werden können. Es gibt Gäste, die frühstücken gerne mal länger als 60 Minuten. Die Kabinenbesatzung hat außerdem vor der Landung oft viele Aufgaben zu erledigen bez. Connex Flügen, Dokumentation Flugzeug /Galley, Kabine aufklaren, Abrechnungen u.s.w. deswegen wird bei den meisten Airlines 120/90min vorher angefangen. Zusätzlich kommt es oft gerade in den letzten 120 min zu Verkürzungen der Flugzeit weil es „Directs“ zur evtl. sogar „näheren“ Landebahn gibt. Evtl. nicht vorhergesagte Turbulenzen in der letzten Stunde würden bedeuten , dass man gar kein Frühstück anbieten könnte, also baut sich die Besatzung immer einen Sicherheitspuffer ein. Ein individueller Service in 60 min bei 2x Cabin Crew pro ca 30 Gästen wäre immer gehetzt. Ich hoffe das klärt das Ganze.
Beste Grüße