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Im Jahr 2023 erschien mit der Fluggesellschaft Beond, oder beOnd, wie sie sich selbst nennt, ein neuer Player am Himmel.
Die Fluggesellschaft bezeichnet sich selbst als weltweit erste „Premium Leisure Airline“. Ihr Konzept basiert darauf, ausschließlich eine Business Class als Reiseklasse anzubieten und verschiedene Städte in Europa, dem Mittleren Osten und später auch in Asien mit den Malediven zu verbinden.
Kürzlich erhielt beOnd ihr zweites Flugzeug, eine Airbus A321. Die meisten Flüge seit Aufnahme des Flugbetriebs führt beOnd jedoch mit einer umgebauten Airbus A319 durch. Das Streckennetz der Airline umfasst bisher Städte wie Mailand, Zürich, Dubai, Riad und München.
Langfristig ist geplant, dass beOnd mit Airbus A321XLR beispielsweise von Europa oder Städten wie Bangkok nonstop auf die Malediven fliegt. Da diese aber noch auf sich warten lassen und die aktuellen regulären Airbus A319 und A321 nicht genügend Reichweite für einen Nonstop-Flug haben, wird auf den Flügen von München, Zürich und Mailand nach Malé ein Zwischenstopp in Dubai zum Auftanken eingelegt.
Auf der Strecke ab Zürich wird das Segment von und nach Dubai auch separat als Flug der fünften Freiheit verkauft. Wir haben uns das Flugerlebnis mit beOnd auf dieser Strecke genauer angesehen.
Check-In & Lounge in Zürich
Zürich wird im beOnd aktuell und im Winterflugplan zweimal wöchentlich, dienstags und freitags, angeflogen. Der Abflug erfolgt entweder am späten Nachmittag oder abends um 19.45 Uhr.
Nach knapp sieben Stunden Flugzeit erfolgt der Zwischenstopp in Dubai, die Malediven werden am nächsten Morgen oder Vormittag erreicht.
Der beOnd Check-In öffnet drei Stunden vor Abflug im Bereich Check-In 2 des Flughafens Zürich. Die sehr freundlichen Check-In Agenten nehmen unser Gepäck entgegen und informieren uns, dass der Flug heute relativ leer ist und wir deshalb aufgrund der Balance neue Sitzplätze erhalten haben.
Als beOnd-Passagier hat man in Zürich die Möglichkeit, den Fast Track an der Sicherheitskontrolle zu nutzen. Danach ist man in wenigen Minuten im Terminal E, wo beOnd abfliegt. Als Lounge stellt die Fluggesellschaft die Aspire Lounge zur Verfügung, die sich ebenfalls im Bereich E in der Nähe des Gates E52 befindet.
Die Lounge ist ein länglicher Raum entlang einer großen Fensterfront. Hier gibt es verschiedene Sitzmöglichkeiten, von Sesseln bis hin zu größeren Sofaecken für Gruppen von bis zu sechs Personen. Im hinteren Teil der Lounge befindet sich der Buffetbereich mit Bistrotischen. Kulinarisch bietet die Lounge zwei warme Gerichte, verschiedene kalte Snacks und Sandwiches sowie eine gute Auswahl an alkoholischen und alkoholfreien Getränken wie Wein, Bier und Spirituosen – auch ein Aperol Spritz kann gemixt werden.
Highlight der Lounge ist bei schönem Wetter natürlich die Terrasse mit Blick auf das Vorfeld des Flughafens Zürich.
Business Class Kabine auf der beOnd Airbus A319
Schon das Flugzeug an sich ist besonders und vermittelt ein sehr edles Gefühl: Es ist komplett in dunkelgrau – fast schwarz – lackiert. Von diesem hebt sich der beOnd Schriftzug und das Logo in kupferfarben ab.
Die Kabine der beOnd vermittelt ein gewisses „Privatjet-Feeling“. Denn an Bord gibt es nur 44 Sitzplätze, die sich auf elf Reihen verteilen.
Hinzu kommt das helle Design der beOnd Business Class Kabine, das schon ein wenig an z.B. den Four Seasons Private Jet erinnert. Die Sitze sind in einer 2-2-Konfiguration angeordnet, was für Alleinreisende natürlich nicht optimal ist. Da sich beOnd aber als Premium Leisure Airline positioniert, ist die Zielgruppe hauptsächlich Paare oder Familien. Dies spiegelt sich auch auf den Flügen wider.
Die beigefarbenen Sitzbezüge in Kombination mit den dunklen Sitzschalen vermitteln ein hochwertiges und angenehmes Kabinengefühl. Auffällig ist auch, wie beOnd auf das Branding geachtet hat: So finden sich Elemente des beOnd-Logos an verschiedenen Stellen wieder, zum Beispiel auf dem Teppich. Durch die apricotfarbenen Decken und Kissen finden sich auch dezente farbliche Elemente in der Kabine.
Alle Sitze lassen sich in ein flaches Bett verwandeln. Obwohl es sich um eine reine Business-Class-Bestuhlung handelt, gibt es dennoch zwei verschiedene Sitztypen: In Reihe eins und fünf befinden sich sogenannte Ottoman-Seats, die über eine größere Fußstütze verfügen.
Alle anderen Sitze sind gleich. Sie haben eine dreieckige Fußstütze, die in der Liegeposition mit dem Rest des Sitzes verschmilzt. Außerdem sind alle Sitze leicht schräg ausgerichtet: So ist der Sitz am Fenster leicht zum Fenster hin ausgerichtet und der Sitz am Gang entsprechend in diese Richtung.
Business Class Service & Kulinarik an Bord von beOnd
Beim Einsteigen werden wir von der vierköpfigen Kabinenbesatzung herzlich begrüßt und zu unserem Sitzplatz begleitet.
Kurz darauf gibt es auch schon einen Begrüßungsdrink. Hier unterscheidet sich beOnd von anderen Fluggesellschaften, die auch die maledivische Kultur in den Service integrieren wollen. So gibt es als Begrüßungsgetränk neben Wasser verschiedene Smoothie-Sorten wie Mango, Bananen-Datteln, Green Smoothie oder Rote Bete mit Karotte und Ingwer.
Auch am Sitzplatz wartet ein Amenity Kit. Auch hier fällt das stringente Branding auf, sowohl die Verpackung als auch der Inhalt sind durchgehend mit dem beOnd Branding versehen.
Noch während wir am Boden stehen, wird das Menü verteilt. Drei Vorspeisen, drei Hauptgerichte sowie eine Dessert- und Käseauswahl stehen zur Auswahl. Auch die Getränkewünsche werden bereits aufgenommen.
Der Service beginnt mit einem Aperitif nach Wahl und warmen Nüssen. Wir entscheiden uns für ein Glas Champagner, in diesem Fall Piper Heidsieck.
Auch wenn wir auf diesem Flug dem Champagner treu bleiben, kann sich die Auswahl an Weinen und Spirituosen sehen lassen. Neben je zwei Rot- und Weißweinen gibt es Spirituosenklassiker wie Remy Martin VSOP Cognac, Tamqueray No. 10 Gin, Johnnie Walker Black Label oder Ciroc Vodka.
Auch einige Longdrinks wie Bloody Mary, Cuba Libre, Kir Koyale Vodka Spritzer oder Whisky Highball werden von der Crew zubereitet.
Als Vorspeise wählen wir die Bresaola mit Antipasti sowie den Tiger-Prawn Cocktail, die beide hervorragend schmecken. Als Hauptgang entscheiden wir uns für die Lammkoteletts, die ebenfalls sehr lecker und keineswegs zäh sind, wie es sonst oft bei Lamm an Bord der Fall ist.
Abgerundet wird das Dinner mit einer delikaten Mousse au Chocolat und einer fast zu großen Käseplatte.
Auch beim Geschirr fällt das durchdachte Branding von beOnd auf. So sind die Schalen für die Nüsse in der dunkelgrau-kupferfarbenen Farbkombination wie bei der Flugzeuglackierung gehalten und auch die Teller haben Kupfertöne. Positiv fällt uns auch auf, dass der Tisch vor dem Essen gedeckt wird, unter anderem mit grobkörnigem Salz und Pfeffer sowie einem Brotkorb. Das ist immer ein hochwertiges Serviceelement.
Auch auf dem Rückflug nach Zürich ist das Catering durchweg positiv. Hier entscheiden wir uns als Vorspeise für ein Zitronen-Kräuter-Poulet mit Sesamdressing und als Hauptgang für ein langsam gegartes Rinderfilet.
Dadurch, dass maximal 44 Gäste an Bord des Airbus A319 von beOnd sind und auf unseren Flügen tatsächlich maximal 30, ist der Service sehr persönlich. So wird zum Beispiel sehr darauf geachtet, dass die Gläser nie leer sind, und es wird oft gefragt, ob man noch etwas möchte.
Entertainment
Was an den Sitzen an Bord natürlich auffällt, sind die fehlenden Bildschirme. Das liegt daran, dass beOnd auf ein mobiles Entertainmentsystem setzt und während des Fluges iPads verteilt, auf denen eine Auswahl an Filmen und Serien zu finden ist. Diese ist derzeit noch relativ überschaubar, so dass es sich empfiehlt, die eigenen Lieblingsfilme und -serien auf einem Tablet mitzunehmen.
Gut durchdacht in der beOnd Business Class ist, dass die Sitze alle über eine Tablet-Halterung verfügen, sodass das iPad zu keiner Zeit stört und immer seinen Platz findet.
Besonders auf Tagflügen fällt zudem auf, dass die Flugzeuge noch nicht über Wifi verfügen. Während uns das auf einem Nachtflug weniger stört, kann sich ein langer Tagflug von den Malediven nach Europa dadurch schon etwas in die Länge ziehen.