LH droht mit Regress-Anspruechen wg. Flugverbots

Dieses Thema im Forum "Lufthansa" wurde erstellt von -el-, 18. April 2010.

  1. -el-

    -el- Silver Member

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    www.spiegel.de

    Es ist schon ein bisschen eigenartig, dass kein europaeisches Land, bzw. die EU als Ganzheit, im Stande ist, einen Wetterballon oder ein Forschungs-Flugzeug hoch zu schicken, um die genaue Zusammensetzung, bzw. Konzentration der Asche in der Luft zu messen, sondern man sich ausschliesslich auf eine einzige Computer-Simulation verlaesst.
     
  2. BER Flyer

    BER Flyer Gold Member

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    Das hat zum Teil ganz einfache Gründe: noch nie hat man vom deutschen Institut für Luft- & Raumfahrtforschung solche Messungen verlangt! Es werden ( wohl auch nicht in anderen mitteleuropäischen Ländern ) eben keine regelmässigen Messungen auf Vulkansche durchgeführt. Messgeräte und Verfahren werden jetzt improvisiert. Hätte das alles schneller gehen können? Mit Sicherheit.
     
  3. Danix

    Danix Silver Member

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    können :arrow: MÜSSEN :x :x :x
     
  4. -el-

    -el- Silver Member

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    +1
     
  5. gradingerfranz

    gradingerfranz Silver Member

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    Natürlich MUSS jetzt wieder geflogen werden.
    Der Vulkan speit sicher noch die nächsten Woche Lavaasche in den Himmel. Die Flugverbote können doch nicht unendlich lang verhängt werden
    Die absolvierten Testflüge zeigen doch, dass es mehr als vertretbar ist, wieder zu einem halbwegs normalen Flugbetrieb zurückzukehren.
     
  6. B743

    B743 Silver Member

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    Die sogenannten "Testfluege" von LH und Co kannst du unter der Rubrik Lobbyismus ablegen. :idea:
    Kann man doch jetzt schoen sehen wie manche Airline Sprecher die Lobbyismuskeule schwingen.
    Die groesste Witzfigur dabei hat mal wieder Rotkappchen Lauda vollbracht. Musst mal seine
    Stellungsnahmen vor 3 Tagen lesen ( Luftraum muss gesperrt werden ) und von heute ( es ist ein Skandal ).
    Dabei schiebt er noch "seinen" Triebwerkshersteller vor, der angeblich keine Risiken sieht.
    Komisch nur, das alle Airlines ( auch LH & Niki ) von den gaengigen Triebwerkshersteller wie CFMI, GE & RR ein AOW ( all operator wire ) bekommen haben, in dem ganz klar die Gefahren der Vulkanasche deutchlich gemacht wird und eindringlich auf gewisse procedures
    hingewiesen wird. Und wenn ich mich nicht irre, haben die Rotkaeppchen Flieger CFM56 engines unterm Fluegel 8)

    Momentan kann niemand verlaessliche Aussagen treffen, wie die Konzentration der Aschedichte ist und solange
    waere es unverantwortlich, flaechendeckend wieder alle Flugbereiche freizugeben.
    Es ist halt nun mal mit einfachen Messmitteln nicht moeglich die Konzentrationen auf den Quadratkilometer genau zu messen.

    Oder moechtest du ausgerechnet in dem LH A320 sitzen, der dummerweise in einen Bereich eingeflogen ist, wo
    die Konzentrations der Aschedichte gefaehrliche Auswirkungen hat? Da hilft es dir dann auch nicht wenn
    1000 andere Flieger ohne Probleme irgendwo anders rumgeflogen sind :!:
     
  7. Danix

    Danix Silver Member

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    @B747
    Trägst Du auch schon als Fussgänger einen Helm. wenn nicht dann wäre es bei Deiner Risikoanalyse an der Zeit, dies zu tun :mrgreen:
     
  8. B743

    B743 Silver Member

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    Da scheinst du was nicht wirklich verstanden zu haben :idea:
    Macht aber auch nichts :mrgreen:
     
  9. Sukkot

    Sukkot Diamond Member

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    Das ist doch das Problem.

    Das Flugverbot wird nicht von einem Wetterdienst oder von der Flugsicherung ausgesprochen, es wird vom Bundesminister für Verkehr entschieden und dann von den zuständigen Stellen (Flugsicherung) umgesetzt. Doch leider hat der zuständige Bundesminister heute in der ARD eine klägliche Figur gemacht.



    http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/ ... Id=4207450



    Er hat nicht nur Unsinn geredet, er war auch schlicht und einfach besoffen.

    Er hat gelallt und recht zusammenhanglos gesprochen.

    Ich frage mich, was macht in solch einer Krisensituation der Minister in München und warum ist er nicht in Berlin in seinem Ministerium und hat einen Krisenstab gebildet?

    Wartet er darauf, dass die Flugbereitschaft ihn abholt und von MUC nach TXL fliegt?

    Die Einschränkungen gelten seit Freitag, am Montag soll ein Forschungsflugzeug aufsteigen und Erkenntnisse sammeln. Warum konnte dieses Flugzeug nicht am Freitag, am Samstag, am Sonntag und am Montag aufsteigen? Fernsehwirksam wurden heute einige Kisten in das Flugzeug eingeladen. Das war reiner Aktionismus.


    Was ist, wenn sich der Computerfreak in England, der die Berechnung der Menge der Vulkanasche vorgenommen hat, geirrt hat?

    Wäre es nicht Aufgabe des Ministers gewesen, statt in den Wochenendurlaub zu fahren, entsprechende Messungen vorzehmen zu lassen?
     
  10. Guest

    Guest Guest

    Und genau das ist der Punkt - man kann meiner Meinung nach nicht auf dieser Basis so weitreichende Entscheidungen treffen, weder dafür noch dagegen. Soll heißen: Das Bewusstsein ob der potentiellen Gefahr ist aus meiner Sicht durchaus angebracht, die Forderung der Airlines nach zügiger und zweifelsfreier Erforschung und Dokumentation aber auch.
     
  11. B743

    B743 Silver Member

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    Das die DLR Maschine erst einmal mit dem entsprechendem equipment ausgestattet werden muss und dies natuerlich eine gewisse Zeit dauert, muesste auch einem Leien einleuchten.
    Die DLR arbeitet seit Mitte letzter Woche intensiv daran das der Flieger am Montag die Fluege durchfuehren kann.
    Da muss man sich halt mal Notgedrungen etwas gedulden, auch wenn's schwerfaellt.

    In dieser Art ist ein Vulkanausbruch in juengster Zeit innerhalb Europas ja auch noch nicht vorgekommen und da muss man halt auch mal etwas Verstaendnis mitbringen, das es halt mal etwas dauert bis man wirkliche Erkentnisse ueber die aktuellen Gefahren hat.
    Safety first !

    Es gibt nun mal die Richtlinie ( auch von der ICAO unterstuetzt ), das bei Vulkanaschekontamination nicht geflogen werden darf.
    Dies muss nun halt erstmal "erforscht" weden, ob die momentane Kontamination ein Gefahrenpotential hat oder nicht.
    Und das geht halt nicht von heute auf Morgen.

    In Zukunft wird man sicherlich schlauer sein und entwaige Luftraumsperrungen besser feintunen koennen, wenn den dann auch die entsprechenden Messgeraete zur Verfuegung stehen.

    Die Mutter Natur laesst sich halt nichts vorschreiben :p
     
  12. Sukkot

    Sukkot Diamond Member

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    Heute Nachmittag soll ein Messflugzeug starten und Daten sammeln. Diese Daten sollen dann nach England zur Auswertung geschickt werden und dann wird entschieden, ob der Luftraum wieder geöffnet wird. Den Laien wird erzählt, dass dieses Messflugzeug mit Spezialtechnik auszustatten sei, was nicht so einfach sei.

    Das ist freilich Unsinn!

    Die benötigte Technik ist bekannt und eigentlich überall vorrätig und für kleines Geld erhältlich. Einer der Hersteller und Weltmarktführer hierfür sitzt in Lübeck.

    http://www.draeger.com/DE/de/


    Wenn freilich das Bundesministerium für Verkehr erst am vierten Tag nach der Verhängung des Flugverbots das entsprechende Equipment in ein Messflugzeug einbauen läßt, dann zeugt dies von der Inkompetenz des Ministers.
     
  13. high_flyer

    high_flyer Lotse

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    Also ganz so ohne ist die Aschenwolke ja wohl doch nicht.

    http://www.flightglobal.com/articles/20 ... canic.html

    Und sowohl mindestens in Finnland und auch in UK wurden schon seit Tagen Testflüge mit Messequipment durchgeführt. All diese Flüge haben
    eine signifikante Konzentration der Partikel in der Luft ergeben.

    Persönlich glaube ich auch nicht das "die Flugzeuge vom Himmel fallen" wenn sie in, oder in der Nähe der Aschewolke fliegen. Es ist eher ein langfristiges Problem
    wenn man Langzeitschäden und Wartungsintervalle betrachtet. Es kann ja nicht nach jedem (oder sagen wir jedem zehnten) Flug eine Boroskopie der Triebwerke
    gemacht werden. (zur Info, eine "Hot section Inspection" eines Triebwerkes kostet mehrere zehntausend Euro und ist auch nicht an einem Tag abgeschlossen!)

    Flugzeuge, und vor allem Triebwerke sind mit allen Wartungsevents auf einen Betrieb in gewissen Parametern ausgelegt. Und da gehört "Fliegen in Vulkanasche" halt einfach nicht
    dazu. Das Problem das die europäische Luftfahrt momentan hat, ist das in der Fliegerei zuerst bewiesen werden muss das etwas ungefährlich ist, und nicht umgekehrt- unter dem Motto: "Lass uns mal fliegen, wenn in 2 Wochen der Reihe nach alle Triebwerke beginnen auszufallen, dann schaun wir mal weiter.... "

    Also hoffen wir mal, des es mehr Wind gibt, und die Konzentration der Wolke auf ein tolerierbares Niveau fällt.
     
  14. Danix

    Danix Silver Member

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    Weiss echt nicht, was ich nicht verstanden haben soll, wenn sich unsere verantwortlichen Minister vor Tatsachen die Augen schliessen (Testflüge) und lieber einem Computermodell, dass logischerweise noch nicht verifiziert werden konnte, glauben schenken. :x
    Aber nochmals: Der Unterschied der Aschenkonzentration zwischen dem Zustand in Europa jetzt und damals bei BA 747 über Indonesien ist gewaltig und eindeutig ersichtlich. Darum machten auch die Testflüge Sinn. Das danach die Lufträume nicht sofort wieder geöffnet werden ist für mich nur eine sehr teure Kopf- und Ehrrettung der Verantwortlichen. :roll:

    Übrigens ab sofort keine Österreiche Witze mehr, denn die haben ihren Fehlentscheid mutig als erste im Deutschsprachigen Raum korrigiert und den Flughafen Wien wieder geöffnet. :!:
     
  15. Danix

    Danix Silver Member

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    Aber genau das passiert mit zunehmender örtlicher und zeitlicher Distanz vom Vulkan 8)
     
  16. Danix

    Danix Silver Member

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    Diese stand ihm im Interview in der ARD auch deutlich ins Gesicht geschrieben :lol:
     
  17. high_flyer

    high_flyer Lotse

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    http://www.metoffice.gov.uk/aviation/va ... 655414.png

    Prinzipiell richtig, aber nicht so schnell wie gewünscht!
     
  18. ftlsenhon

    ftlsenhon Guest

    Ich pflichte meinen Vorrednern in Bezug auf unseren Verkehrsminister bei, vor allem aber (ausnahmsweise) den rechtlichen Auffassungen der Vorstandsvorsitzenden der Fluggesellschaften.
    Ich für meinen Teil werde heute oder morgen Strafanzeige gegen den Leiter der Deutschen Flugsicherung und gegen den Minister selber als obersten Dienstherr der anordnenden Behörden wegen Nötigung und Freiheitsberaubung bei den entsprechenden Staatsanwalten stellen. Das ist mein bitterer Ernst und ich hoffe, dass der eine oder andere sich im Laufe der Woche noch anschließen wird. Dies ist kostenlos und nicht zeitintensiv, bereitet diesen paranoiden Dusseln jedoch einige Schwierigkeiten, zumindest an Schreibarbeit. Ich rechne wegen der Schwere der Tat und dem öffentlichen Interesse (es betrifft Hunderttausende, die in fremden Ländern festsitzen und Tausende, die im Transitbereich regelrecht festgehalten werden) durchaus mit einem Ermittlungsverfahren.

    Ich möchte dieses kurz rechtlich begründen. Die Sperrung des Luftraums ist immer wieder um Stunden willkürlich verlängert worden und dauert jetzt schon mehrere Tage. Es gibt keine eigenen Messungen der Flugsicherung; diese beruft sich auf den deutschen Wetterdienst, der es immer noch nicht fertiggebracht hat, einen Ballon oder ein Messflugzeug starten zu lassen (Wochenende) und selbst externe Computersimulationen aus GB zugrunde legt. Dazu haben einige Länder wie Österreich ihre Sperrung wieder aufgehoben (wo der Unterschied in der Aschekonzentration zwischen MUC und Salzburg oder VIE liegen soll, ist mir nicht klar). Es gibt auch keine fundierten naturwissenschaftlichen Belege. Das ganze ist also reine Behördenwillkür, die dazu noch einen Milliardenschaden an Volkswirtschaft und dem Steuerzahler zufügt. Das gerade unter dem letzten Gesichtspunkt bis heute keine Krisensitzung stattgefunden hat und die Regierung aufgrund der Reiselust ihrer Mitglieder (Merkel bei Heidi Klum und Arni, Guttenberg macht Krankentransporte, Westerwelle und Köhler bei der Beerdigung und Ramsauer scheinbar beim Bierfest in München) ist eigentlich ebenfalls schon strafrechtlich relevant.

    Die letzte Äußerung des Ministers, Sicherheit ginge vor den wirtschaftlichen Interessen der Airlines, wohlwissend, dass Tausende Arbeitsplätze und der Bankrott ganzer Regionen auf dem Spiel stehen, hat bei mir das Fass zum Überlaufen gebracht. Meine US-Reise mit vielen vorausbezahlten Segmenten (5 Konzerte, etc.) ist dabei nebensächlich, wenn auch ärgerlich.
    Paranoid (wie schon bei Schweinegrippe und Klimaschutz) sind EU und Bundesregierung schon deshalb, weil in anderen Ländern wie Chile, Island, USA scheinbar anders gehandelt wird. Insofern handelt Ramsauer entgegen seiner Aussage eben nicht nach internationalen Regeln. FI fliegt nach wie vor KEF-USA und auch KEF-TRO. Ich selbst habe in meiner nähe 2 Vulkanausbrüche in Chile gehabt, ohne Sperrung für die LAN. Ich selbst bin beim letzten kleineren Ausbruch des Mt. St. Helens direkt über den qualmenden Vulkan im Landeanflug nach PDX geflogen (im übrigen mit LH), was nur wenige Meilen entfernt liegt (und habe mich sehr sicher gefühlt). Die Amis und Südamerikaner sind wesentlich mehr an Naturkatastrophen gewöhnt als die Europäer und verfallen nicht gleich in Panik. Als ich meinen Mileagerun von ONT durchgeführt habe, waren dort die schweren und durchaus sichtbaren Waldbrände. Gekümmert hat es weder den Tower noch UA. In Island brechen jedes Jahr Vulkane aus, auch schon schlimmere als jetzt (war beim Hekla dabei); warum gerade jetzt Panik gemacht wird, weiß ich nicht. Scheinbar müssen sich einige EU-Politiker auf Kosten der Allgemeinheit profilieren und dieses Handwerk sollte den Herrschaften möglichst schnell gelegt werden.
     
  19. Sukkot

    Sukkot Diamond Member

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    Interessante Idee. Berichte bitte darüber!
     
  20. B743

    B743 Silver Member

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    :mrgreen: :mrgreen:
    Mach dich mal zum Hirschen hehehe
    Ich hoffe doch das dich das richtig Geld kosten wird ( eine Rechtsschutzversicherung wird ja nicht so doof sein sowas zu unterstuetzen )

    Kleine Info bzgl. FI ( Icelandair ).
    Natuerlich fliegen die in die USA. Genauso funktioniert der domestic Flugbetrieb auf Island 1a.
    Der Grund ist aber ganz einfach: es gibt hier keinerlei Aschekonzentration, da der Wind schoen in Richtung Osten blaesst und somit
    nur ein ganz kleines Gebiet Nord-Oestlich von Hella betroffen ist.
    Die Fluege nach Europa sind allerdings auch am Freitagmorgen eingestellt worden.
    Nur am Freitagaben ging mal ein Flieger gen Glasgow.
    Und heute Morgen sind wieder Flieger nach Stockholm aufgebrochen, da der Airport geoeffnet wurde.
    Die Flugroute ist allerdings noerdlicher der Aschewolke, somit wird nichteinmal ansatzweise eine kontaminierte area "beruehrt".

    Empfehle dir auch eine Menschenrechtsklage gegen den Vulkan selber :mrgreen:
     

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