Nach verschiedenen Südafrika-Reisen komme ich immer gern mal wieder auf/nach Kapstadt zurück. Der Rand ist zurzeit günstig und die Fußball WM lässt hoffen, dass etwas mehr in Sicherheit und Infrastruktur investiert wird. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind ja eine Katastrophe, sehr afrikanisch eben. Was die Sicherheit betrifft, so ist mir da eigentlich nie etwas Negatives passiert. Möglicherweise war das aber nur Glück, denn so ganz kann man ja nicht ignorieren, dass nach Ladenschluss die Innenstadt plötzlich sehr leer wird. Eine Reiseleiterin meinte einmal: "Bloß nicht mehr nach 17 Uhr auf die Straße!" Häufig gibt es Schlagzeilen von Überfällen. Nachts wurde ich einmal von einem Einheimischen gewarnt: "Gehen Sie lieber nicht weiter. Das ist gefährlich. Sie könnten umgebracht werden." Bin natürlich erst recht weiter gegangen, denn wie schon Robert Redford in "Out of Africa" sagte: "Man kann schon etwas riskieren, wenn man der Einzige ist, der dafür bezahlt." Also, wie seht Ihr das?
"Man kann schon etwas riskieren, wenn man der Einzige ist, der dafür bezahlt." Das ist richtig. Wenn einem Leben und Gesundheit nicht viel wert sind. Leider bist Du fast nie der einzige, der "dafür bezahlt". Wäre Dir etwas zugestossen, hättest Du eine Vielzahl Unbeteiligter mit gefährdet: Zuerst Anwohner, die vielleicht helfen wollen und dadurch ebenfalls Opfer werden könnten. Die Rettungskräfte und Polizisten, die Dir zu Hilfe eilen (zumal ja gerade in SA die Überfälle nicht gerade für ihre Gewaltlosigkeit bekannt sind). Und nicht zuletzt Deine Verwandten/Bekannten, denen vielleicht mehr an Deiner körperlichen Unversehrtheit liegt als Dir selbst. Meine Meinung: Dein "Weitergehen" bedeutet für mich genau die feine Grenze zwischen Mut und Leichtsinn, die man nicht fahrlässig überschreiten sollte. Der Einheimische hat es sehr gut mit Dir gemeint. Nächstes Mal höre besser auf ihn.
Vor einigen Jahren, es war ein Sonntag Vormittag in einer Hauptstraße Kapstadts, stellte sich mir und meiner Begleitung plötzlich ein Mann in den Weg und wollte mir ein schlecht gemachtes Krokodil aus Ton verkaufen. Nachdem ich zu verstehen gab, daß ich das Stück nicht kaufen wolle, folgte er uns, schob den Ärmel seines Pullovers hoch und deutete auf sein Taschenmesser, welches unter seiner Armbanduhr oder seinem Armband steckte. Ich weiß nicht, wie bedrohlich die Situation wirklich war, aber ich fühlte mich äußerst unwohl in diesem Moment. Komischerweise kostete das Krokodil nur etwa 2 €. Nach dem Bezahlen konnten wir unbehelligt weitergehen. Ich musste an diese Situation gerade denken, als ich den Artikel hier eben las und empfehle ebenfalls, das Wissen der einheimischen nicht zu unterschätzen.
Ich war vor gut 2 Monaten in Capetown und habe mich sehr sicher gefühlt. Nur am Bahnhof und Abends nach Einbruch der Dunkelheit ist die Lage nach meiner Ansicht etwas anders... Nachts sind wir ausschließlich mit dem Taxi gefahren (welches nebenbei auch sehr günstig war).
na ja wenn einer sagt er hat sich "sicher gefühlt in CPT" mag das ja so sein. Tatsache ist CPT hat Megaprobleme in Sachen Kriminalität.Es ist sehr ratsam mit einem "offen Auge" durch die Stadt zu gehen, wenn dieses an einigen Stellen überhaupt noch möglich ist.Habe bis vor 3 Jahren im Nachbarland Namibia/Windhuk gelebt und auch dort gesehen wie ganze Touristengruppen ausgeraubt wunden, trotz angeblicher "Reiseleiter". In CPT sind die Jungs noch etwas schneller und gerissener als in NAM.Aus meiner Erfahrung auch in CPT nicht alles auf die leichte Schulter nehmen, wenn einen die Einheimischen warnen,denn es ist meiner Meinung nach eine der schönsten Städte auf dieser Welt ,diese Szenerie verklärt den Blick auf die Wirklichkeit in Kapstadt oder in ZA
Ich bin seit über 10 Jahren jedes Jahr einmal in Cape Town und bisher habe ich mich immer sicher gefühlt. Finde sogar, es ist besser geworden. Um die Jahrtausendwende war es am schlimmsten, aber mittlerweile sin doch an den Main Touristen Points überall Security und Polizei. Man darf halt auch nicht leichtsinnig sein und seine Sachen zu offen rumtragen. Und dies habe ich bei vielen Touris immer wieder beobachtet, da wedelt die teure Kamera um den Hals herum und es glitzert überall. Man muß halt einige Regeln beachten: 1. Beim Autofahren immer verriegeln die Tür 2. Nachts nie an roten Ampeln in gewissen Gebieten halten 3. Nicht in Schwarze Town Ships fahren (Kayelitsha) 4. keine Leute mitnehmen 5. nicht anhalten wenn Leute auf der Strasse liegen 6. keine Sachen offen liegen lassen So kommt man gut durch aber eine Garantie gibt es auch nicht Gruß
Also bleibt am Ende die Unsicherheit, ob etwas (unerwartet Negatives) passiert oder nicht. Beispiel: Eines nachts wurde ich um Hilfe gebeten, einen Wagen (schwarzer Fahrer), der auf der Straße an einer roten Ampel nicht mehr ansprang, mit anzuschieben. Zunächst wollte ich das auch, überlegte dann aber, das das eine Falle sein könnte und ließ es lieber. Andere (Schwarze) halfen dann und es ist mir bis heute peinlich, ein Image als arroganter weißer Tourist hinterlassen zu haben.
Wenn in einem Land die normalen Regeln des menschlichen Zusammenlebens nicht mehr befolgt werden können, weil dies zu einer Gefährdung des eigenen Lebens führen kann, ist es dem gesellschaftlichen Untergang geweiht - so oder so.