Zwischen November dieses Jahres und April nächsten Jahres will Lufthansa als saisonale Verbindung zweimal wöchentlich von Frankfurt nach Male auf den Malediven und zurück fliegen. Zur Einführung dieser neuen Strecke sind bis zum 31. August Hin- und Rückflüge in der Economy Class zu Preisen ab 599 Euro buchbar. Quelle: Reisebüro-Info von Lufthansa Warum Lufthansa diese überwiegend touristisch geprägte Strecke nicht wie andere weitgehend touristisch geprägte Verbindungen (z.B. nach Mauritius, Phuket, Havanna, Varadero, Puerto Plata und Punta Cana) der Billigflugtochter Eurowings überlässt, bleibt wohl ein Geheimnis des Konzernvorstandes.
Na ja, ein Geheimnis ist es nicht, denn LH hat schon vor über einem Jahr kundgetan, dass sie mehrere ihrer A340-300 mit 3 Klasen, aber ohne F auf einige ihrer Ansicht nach attraktive Strecken außerhalb des Geschäftsreiseverkehrs schicken wollen. Das "soll die Marke stärken". Die Strecken werden im Gegensatz zu Eurowings Zielen von LH nicht als Low Cost Destinationen angesehen. Mit Tampa geschieht dies ja schon. Die Besatzungen stammen von LH Cityline und fliegen ca. 20 % billiger als LH Personal.
Ein überzeugendes Konzept kann ich bei der Entscheidung der Lufthansa, selbst zwischen Frankfurt und Malé auf den Malediven zu fliegen, aus folgenden Gründen nicht erkennen: Auf der Strecke zwischen Frankfurt und Malé muss sich Lufthansa – voraussichtlich ohne nennenswerten Anteil an Geschäftsreisenden - gegen die direkte Konkurrenz durch die Nonstop-Flüge von Condor behaupten und will dennoch in allen Kabinenklassen durchschnittlich 200 Euro höhere Preise (abgesehen von der befristeten Aktion für Flüge in der Economy Class) als Condor durchsetzen. Aus der Schweiz fliegt als Konzern-Airline nicht Swiss auf die Malediven, sondern die Chartertochter Edelweiss Air. Vor diesem Hintergrund ist die Entscheidung, Flüge von Deutschland auf die Malediven nicht konsequenterweise der Billigflugtochter Eurowings mit günstigeren Flugpreisen zu überlassen, nach meiner Meinung mal wieder ein Versuch der Lufthansa-Konzernführung, die eierlegende Wollmilchsau doch noch zu erfinden und die Quadratur des Kreises hinzubekommen. Ob sie sich damit einen Gefallen erweist und genügend Passagiere für einen wirtschaftlichen Erfolg der neuen Verbindung findet, halte ich für äußerst fraglich.
Das sehe ich genauso. Seit Eurowings läuft einiges unlogisch ab. Im Übrigen gehörte Mauritius ursprünglich auch zu den "Nobelzielen", die von LH selbst angeflogen werden sollten, jetzt macht es Eurowings.