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Herzlich Willkommen zur zweiten Ausgabe unseres Formates InsideTalk. Während unseren Reisen treffen wir auf viele interessante Personen, die in ihrer beruflichen Laufbahn viele verschiedene Länder der Welt bereisen und auch dort Leben. An dieser Stelle sind natürlich vor allem auch Manager von Hotels zu nennen, die nicht selten einen Großteil ihres Lebens abseits ihres Heimatlandes verbringen. Diese Geschichten und Erlebnisse möchten wir auf InsideFlyer teilen. Im InsideTalk erfahrt Ihr mehr über die Personen, die hinter den Hotels, Airlines & Co stehen, ihren Lebenslauf und ihre Tipps für ihre Destination.
Vor kurzem hatte ich die Chance Christian Zandonella, den General Manager vom The Ritz-Carlton, Vienna zu interviewen. Der gebürtige Meraner hat während seiner Laufbahn diverse Regionen dieser Welt entdeckt: New York, Barcelona, Toronto und die Cayman Islands sind nur einzelne Stationen seiner Reise durch die verschiedenen Bereiche der Hotellerie. Eines hat ihn aber die ganze Zeit über begleitet: Seine Passion für Essen und Kulinarik.
InsideTalk – Auf einen Espresso mit Christian Zandonella, General Manager des The Ritz-Carlton, Vienna
Wie lange arbeiten Sie schon in der Gastronomie bzw. in der Hotellerie?
Ich arbeite seit über 20 Jahren in diesem Sektor. Mit 16 habe ich damals in der Gastronomie angefangen. Die Liebe zu Gastronomie und Kulinarik wurde mir quasi in die Wiege gelegt. In den 1980er Jahren wanderten meine Eltern von Meran nach München aus und eröffneten dort eine Eisdiele. Mit der Ausbildung zum Restaurantfachmann im Hilton Munich Park und einer Anstellung im Einkauf bei der Feinkost-Legende Käfer haben ich einen soliden Grundstein für eine erfolgreiche internationale Karriere gelegt.
Sie kommen ja ursprünglich eher aus dem Restaurantbereich. Wie kam es, dass Sie dann in die Hotellerie gewechselt sind?
Witzigerweise hat die Hotellerie eher mich gefunden. Ich war ja schon immer eher Restaurants in Hotels tätig und irgendwann kam es dazu, dass speziell ein Manager mit Food & Beverage Expertise gesucht wurde. So kam es zu dem Wechsel.
Sie arbeiteten ja bereits schon in St. Regis Hotels. Wo liegt Ihrer Meinung nach der Unterschied zu The Ritz-Carlton?
Natürlich gibt es bei allen Hotels im Luxussegment gewisse Überschneidungen. Speziell hier würde ich jedoch sagen, dass St. Regis einen besonderen Produktfokus hat und sich auch auf Rituale wie den berühmten St. Regis Bloody Mary oder den St. Butlerservice spezialisiert hat. Bei Ritz-Carlton werden die Destinationen etwas mehr ins Blickfeld der Gäste gerückt. Hier im The Ritz-Carlton, Vienna haben wir beispielsweise eine Kooperation mit einer lokalen Kosmetikmarke, bzw. legen auch darauf Wert vor allem Produkte aus der Region zu verwenden. Unser hoteleigenes Steakhouse, das Dstrict, serviert beispielsweise nur ein Fleisch aus den USA. Alle anderen Sorten kommen aus Österreich und sind Bio.
Außerdem haben wir uns dazu entschieden unseren Hauswein exklusiv an einem Stück Weinberg in der Nähe von Wien anzubauen. Unseren Gästen bieten wir dann zum Beispiel auch Pakete an, bei denen Sie diesen Weinberg besichtigen können. Wir möchten, dass unsere Gäste eine andere Seite von Wien kennenlernen. Die sehr schönen Sehenswürdigkeiten wie die Oper, den Stephansdom oder auch das Schloss Schönbrunn schauen sich die meisten Besucher Wiens ohnehin an. Unser Angebot zeigt ihnen dann eine andere Dimension.
Welche anderen Hotels in Wien können Sie empfehlen?
Es gibt natürlich einige sehr gute Häuser in Wien, die auch größtenteils schon lange zu der Wiener Hotellerie gehören. Ich persönlich kann aber das Hotel Bristol und das Hotel Imperial sehr empfehlen – beides Häuser der Luxury Collection von Marriott International. Das Bristol ist beispielsweise alleine aufgrund der tollen Hotelbar zu empfehlen und das Imperial beeindruckt einfach durch seine Geschichte.
Wo kriegt man den besten Espresso in Wien?
Hier gibt es zwei tolle Locations: Die Warenhandlung in der Marxergasse und das Procacci in der Göttweihergasse. Beides angenehm zentral gelegen.
Das beste Wiener Schnitzel gibt es…?
Natürlich sind Schnitzel-Klassiker wie Plachutta sehr zu empfehlen. Persönlich lege ich unseren Gästen jedoch immer das Oswald und Kalb ans Herz. Sehr lecker!
In einem Satz: Was macht Wien für Sie besonders?
Ich kann alle meine Termine sehr schnell mit dem Fahrrad erreichen! Da wird sicherlich der ein oder andere Kollege aus einer anderen Metropole neidisch.
Abschließend: Sie haben ja nun einiges an Erfahrung in der Hotellerie. Was ist Ihr Ratschlag für Newcomer?
Die Hotellerie bzw. die Gastronomie ist meiner Meinung nach die spannendste Branche weltweit. Das heißt jedoch nicht, dass es nicht auch langweilige Aufgaben gibt. Natürlich kann es sein, dass Sie auch mal Gläser polieren. Aber: Sie polieren nicht für die nächsten Jahre Gläser. Wenn Sie erfolgreich in dieser nicht ganz einfachen Branche sein wollen, dürfen Sie das Träumen nicht aufgeben. Ich beispielsweise habe immer davon geträumt einmal in einem 3 Sterne Restaurant zu arbeiten oder in einem Hotel in Spanien. Das hat geklappt. Und um sich seine Träume zu erfüllen, dafür poliert man doch gerne auch mal Gläser. Verstehen Sie mich nicht falsch – auch ich habe schon Banketträume aufgeräumt und weiß genau wie das ist Nachts um zwei die Tische auf Vordermann zu bringen. Aber wenn man dann seine Träume danach verwirklichen kann, ist es das wert. Hören Sie nie auf zu Träumen!
Bisher im InsideTalk:
- Michael Delargy, GM Le Meridien Kuala Lumpur
- Christian Zandonella, GM The Ritz-Carlton, Vienna
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