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Anlässlich ihres 100-jährigen Jubiläums im Jahr 2026 will Lufthansa mit der Future Onboard Experience (FOX) den Bordservice neu erfinden.
Mehr Individualität, modernere Abläufe und ein deutlich stärkeres Premium-Erlebnis sollen die Airline im internationalen Wettbewerb positionieren. Doch während das Konzept auf dem Papier überzeugt, mehren sich hinter den Kulissen die kritischen Stimmen, vor allem von der Kabinencrew, wie Aerotelegraph berichtet.
Das FOX-Programm sieht zahlreiche Verbesserungen für Passagiere vor. In der Economy- und Premium Economy Class soll die Auswahl künftig auf drei Menüoptionen erweitert werden.
In der Business Class werden Mahlzeiten flexibler und individueller serviert. Ergänzt wird das Konzept durch neue Textilien, Geschirr und Serviceprozesse, die den Premiumcharakter stärker betonen sollen. Für die Lufthansa ist FOX somit ein zentraler Baustein, um das Reiseerlebnis ab 2026 auf ein neues Level zu heben.
Doch genau hier beginnt der Konflikt. Denn gleichzeitig soll die Zahl der Flugbegleiter pro Langstreckenflug reduziert werden. So wären auf dem Airbus A350 künftig nur noch elf statt bisher zwölf Crewmitglieder im Einsatz.

Besonders sensibel ist, dass in der First Class einer der beiden Flugbegleiter, die bislang exklusiv für maximal vier Gäste zuständig sind, zusätzlich in der Economy Class eingesetzt werden könnte. Aus Sicht der Personalvertretung gefährdet dies sowohl den Servicegedanken als auch das Sicherheitsgefühl an Bord.
Personalvertretung sorgt sich um Servicequalität
Die Kabinenvertretung warnt, dass das Konzept unter realen Bedingungen kaum umsetzbar sei.
In der Premium Economy sei es bereits jetzt eine Herausforderung, den Service zügig abzuwickeln und Tabletts zeitnah abzuräumen. Mit den geplanten Änderungen könnte das Versprechen eines Premiumprodukts konterkariert werden. Erste Testflüge hätten laut Crew-Vertretern diese Bedenken bestätigt.
Lufthansa hält dagegen: Man verweist auf interne Simulationen und Validierungsflüge, die gezeigt hätten, dass FOX auch mit leicht reduzierter Besatzung funktioniere.
Für das Management steht fest, dass das neue Konzept ein „echtes Plus“ für die Kunden darstellt – und ein Schritt ist, um Lufthansa als Premium-Carrier im Wettbewerb zu stärken.
Während Passagiere auf ein individuelleres und hochwertigeres Flugerlebnis hoffen dürfen, bleibt der Unmut der Crews ein ernstzunehmender Faktor. Die kommenden Monate dürften entscheidend sein, ob sich Vision und Realität in Einklang bringen lassen – oder ob das ambitionierte Projekt schon vor dem Start auf Turbulenzen trifft.





