Lufthansa Group veröffentlicht vorläufige Quartalsergebnisse

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Die Lufthansa Group hat am heutigen 23. April vorläufige Quartalsergebnisse veröffentlicht. Wie erwartet, sind diese aufgrund der globalen Ausbreitung von COVID-19 und den dadurch erlassenen Reisebeschränkungen erheblich belastet.

Hohe Verluste

Der Konzernumsatz sank im ersten Quartal auf vorläufiger Basis um 18 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro (Vorjahr: 7,8 Milliarden Euro). Allein im März ging der Umsatz um knapp 1,4 Milliarden Euro beziehungsweise 47 Prozent zurück. Kostensenkun­gen konnten den Umsatzrückgang im Quartal nur teilweise ausgleichen. Auf vor­läufiger Basis beträgt der operative Verlust der Lufthansa Group im ersten Quartal 2020 rund 1,2 Milliarden Euro (Vorjahr: 336 Millionen Euro). Der Konzern erwar­tet, dass krisenbedingte Wertminderungen von Vermögenswerten und die nega­tive Wertentwicklung von Treibstoffabsicherungen das Konzernergebnis im Quar­tal zusätzlich erheblich belasten werden. Details dazu werden im Rahmen des Quartalsabschlusses, dessen Publikation vom 30. April in die zweite Maihälfte ver­legt wird, veröffentlicht.

Signifikant höhere Verluste im zweiten Quartal erwartet

Aktuell ist nicht absehbar, wann die Konzernairlines ihren Flugbetrieb wieder über den aktuell geltenden Rückkehrer-Flugplan hinaus aufnehmen können. Der Kon­zern erwartet deshalb im zweiten Quartal einen erheblich höheren operativen Ver­lust als im ersten Quartal. Die verfügbare Liquidität der Lufthansa Group beträgt aktuell rund 4,4 Milliarden Euro. Finanzierungsmaßnahmen im Umfang von rund 900 Millionen Euro seit Mitte März trugen zur Stärkung der Liquidität bei. Dabei wurden insbesondere bilaterale Kreditlinien gezogen und kurzfristige Darlehen ab­geschlossen.

Angesichts des Geschäftsausblicks, bestehender Verbindlichkeiten in Milliarden­höhe aus Lieferungen und Leistungen und aus Kundenanzahlungen für Tickets mittlerweile stornierter Flüge sowie anstehender Rückzahlungen von Finanzver­bindlichkeiten, geht der Konzern allerdings von einem deutlichen Rückgang der Liquidität in den nächsten Wochen aus. Der Konzern rechnet nicht damit, den ent­stehenden Kapitalbedarf mit weiteren Mittelaufnahmen am Markt decken zu kön­nen. Er befindet sich deshalb in intensiven Verhandlungen mit den Regierungen seiner Heimatländer hinsichtlich verschiedener Finanzierungsinstrumente, um kurzfristig eine nachhaltige Sicherung der Solvenz zu erreichen. Der Vorstand ist zuversichtlich, dass die Gespräche zu einem erfolgreichen Abschluss führen.

Restrukturierungsmaßnahmen

Der Vorstand der Deutschen Lufthansa AG erwartet keine schnelle Rückkehr der Luftverkehrsindustrie auf das Niveau vor der Coronakrise. Nach seiner Einschätzung wird es Monate dauern, bis die globalen Reisebeschränkungen vollständig aufgehoben sind und Jahre, bis die weltweite Nachfrage nach Flugreisen wieder dem Vorkrisen-Niveau entspricht. Auf Basis dieser Einschätzung hat der Vorstand weitreichende Maßnahmen beschlossen, um die Kapazität der Flugbetriebe sowie der Administration längerfristig abzusenken. Im Rahmen dessen wird die Flotte der Lufthansa verkleinert. Bei der Lufthansa Airline werden sechs Flugzeuge vom Typ Airbus A380 und sieben Flugzeuge vom Typ A340-600 sowie fünf Boeing 747-400 stillgelegt. Hinzu kommen auf der Kurzstrecke elf Airbus A320. Zudem hat die Airline vor wenigen Tagen bekannt gegeben, dass sie die Airbus A340-600 Flotte komplett für mindestens ein Jahr stilllegen wird.

(c) Lufthansa

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