Ich lese gerade in dem wunderbaren Büchlein "Vom Zauber des seitlichen dran Vorbeigehens" von Max Goldt. Dort gibt es ein Kapitel "In Toronto gab es Kuchen mit Semikolon", und darin wiederum befindet sich eine Vielfliegerforum-taugliche Passage über Air Canada, die ich Euch nicht vorenthalten möchte: Über das auffällig hohe Alter von Flugbegleiterinnen von Air Canada hätte man in früheren Zeiten noch vollkommen un- akzeptable maskuline Bemerkungen ausgetauscht, doch glücklicherweise hat der Zahn der Zeit nicht nur an den Ste- wardessen genagt, sondern einem auch etwas Anstand und Respekt beigebracht, und daher wurde zivilisiert geschwiegen zu dem Thema, was aber nicht bedeutet, daß man die Sache gar nicht bemerkt hätte. Als ich vor einem Vierteljahrhundert meinen ersten Transatlantikflug unternahm, waren die Ste- wardessen allesamt noch junge Damen aus gutem Hause, die für ein paar Jahre ihre Sprachkenntnisse in Auslandserfah- rungen ummünzten, bevor sie jordanische oder schwedische Könige heiraten oder wenigstens Industrielle, an deren Seite sie mit der Zeit im Event- oder Benefizladywesen versackten. Man empfand damals wenig Achtung vor dem beschwernis- reichen Tun der Luftgastgeberinnen und bedachte sie mit der lange Zeit kaum noch gebräuchlichen, neuerdings aber als Retro-Slang wiederbelebten Bezeichnung "Saftschubse" - einem Begriff, der mir nach wie vor unverständlich ist. Wollte man damit ausdrücken, daß Frauen befürchten mussten, von Passagieren im Gang herumgeschubst zu werden? Oder etwa daß die Damen ihre Saftkarren durch das Flugzeug schubsen? Aber das kann's auch nicht sein, denn sie schubsen nicht, sie schieben, sie schieben kunst- voll, schieben schön, sie glänzen durch materialschonendes Schieben sachtester und sachdienlichster Art. :wink: Grüße Michael
geht mir genauso.nachdem ich meine leichte phobie vor dem fliegen quasi ad acta gelegt habe,mag ich die nähe des fensters überaus.zumal auch mir damit so manche blaue flecken am knie erspart bleiben.