Umbuchung im Todesfall

Dieses Thema im Forum "Alle Alles" wurde erstellt von Guest, 15. März 2007.

  1. Guest

    Guest Guest

    Möchte gerne mal ein unangenehmes Thema ansprechen:

    Wie sieht es im Todesfall eines Familienmitgliedes eigentlich bei den Airlines aus ? Beispiel : Befinde mich in XXX und ein Familienmitglied in Deutschland (oder halt der Heimatort) liegt im sterben oder ist schon verstorben. Kann man dann direkt zum Airport und den nächsten Flieger nehmen (der halt gebuchten Airline) ? Gibt es Verpflichtungen seitens der Airline jemanden in einem solchen Fall zu befördern ? Oder gibt es sogar "Notfall Sitzplätze" für solche Fälle ? Wie sieht es aus, wenn man gar kein Ticket hat ?
     
  2. Guest

    Guest Guest

    Das wird in den Bedingungen des jeweiligen Tarifs geregelt. Wenn nichts geregelt ist und das Ticket nicht umbuchbar/stornierbar ist, gibt's prinzipiell auch im Todesfall/Krankheitsfall nix zurück. Natürlich kann man trotzdem später versuchen, auf Kulanz etwas zu machen. In der Regel wird der Totenschein als Beweis verlangt.

    Zumindest einige US-Airlines bieten zudem so genannte bereavement fares an, also rabattierte full-fare Tarife, die man bei Trauerfällen in der Familie nutzen kann.

    Als meine Mutter in der Folge von 9/11 gestorben ist und ich deshalb schnell von LAX nach MUC zurückfliegen und mein Billigticket entsprechend umbuchen lassen musste, wurde allerdings kein Beleg verlangt (ich hätte auch nix gehabt). Die Dame am Check-in wusste allerdings von nix und wollte pflichtbewusst Gebühren kassieren, meine Blick als Reaktion darauf muss allerdings so brutal gewesen sein, dass sie diese Idee dann sofort wieder vergessen und die Sache unter den Tisch hat fallen lassen.
     
  3. Wendy

    Wendy Bronze Member

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    Hallo,

    ich habe in meiner Zeit im Reisebüro (Gruppenreisenplanung - da hat man es mit älteren "anfälligeren" Gästen zu tun) auch einige Male einen Todesfall.

    Man muß sagen - selbst wenn ein Tarif es nicht hergibt - bei einem Todesfall zeigen sich die Fluggesellschaften meist sehr sehr kulant.

    Selbst kann ich sagen: Als ich einen Flug zu einer Beerdigung gebucht habe, hab ich bei der Buchung nen blöden Fehler bei der Namenseingabe gemacht (räusper - quasi statt den Ehenamen den "Mädchennamen" eines Reisenden angegeben.).

    Es war ein Tarif, der auch keine Name-Changes erlaubt. Ein Anruf im Service-Center der LH - keinerlei Diskussion - wurde sofort geändert, keine Gebühren.

    Bei Buchung bei nem Todesfall (zu einer Beerdigung) sollte man telefonisch Kontakt suchen, wenn in der Verfügbarkeitsanzeige nichts mehr frei ist. Bei solchen "unaufschiebbaren" Notfällen läßt sich oft doch was machen. Das Personal versucht meist alles, den Flug zu ermöglichen.

    Wendy
     
  4. Guest

    Guest Guest

    Aus den Bestimmungen eines x-beliebigen Transatlantikfluges:

    WAIVED FOR SCHEDULE CHANGE/ILLNESS OR DEATH OF PASSENGER OR FAMILY MEMBER. NOTE - WAIVER ALSO APPLIES TO TRAVELING COMPANION. CHANGES ANY TIME CHANGES NOT PERMITTED. WAIVED FOR SCHEDULE CHANGE/ILLNESS OR DEATH OF PASSENGER OR FAMILY MEMBER. NOTE - PENALTY WAIVED IN CASE OF ILLNESS/DEATH OF TRAVELING COMPANION.

    Das war jetzt aus den Orginalbestimmungen eines AA Fluges in deren billigster Buchungsklasse. Bei LH steht es zwar nicht explizit drin, aber ich denke, das gilt für alle Airlines. Hoffen wir, dass wir es nie benötigen.
     
  5. Guest

    Guest Guest

    Kannst du die beiden Passagen noch ein wenig deutlicher machen, bitte? "Changes any time changes not permitted" widerspricht sich doch irgendwie?

    Dazu noch eine Frage: wie ist es, wenn man einen Prämienflug gebucht hat, dann im Urlaub ist und ein Familienmitglied stirbt? Kann man dann auch den Prämienrückflug einfach umbuchen/vorziehen?
     
  6. cgnfred

    cgnfred Pilot

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    Ein Prämienflug ist grundsätzlich fully flexible gegen EUR 40 Gebühr. Und selbst die wird Dir in einem solchen Fall sicherlich erlassen werden.

    Komplette Vollärsche sind die Airlines dann auch nicht. Es gab mal auch ft.com eine sehr anrührende Geschichte, was BA alles versucht hat, um ein älteres Ehepaar zu Ihrer sterbenden Mutter nach .br zu bekommen bevor diese ablebt. Die hätten Sie damals sogar auf die Concorde umgebucht wenn es etwas genützt hätte schneller da zu sein. Also keine Angst, bei den Airlines arbeiten auch Menschen ....
     
  7. Wendy

    Wendy Bronze Member

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    Hallo,

    es läuft sicher einiges auf Kulanzbasis - aber man darf wirklich annehmen, daß bei den Airlines in so einem Fall geholfen wird, wie immer möglich.

    Oft auch weit über das geschäftliche Maß hinaus - uns ist ein Kunde bei der Gruppenreise verstorben - bei einem 2-Tages-Ausflug von Singapur aus - leider auf indonesichen Gebiet....einer Insel mit unregelmäßigen Verbindungen nach Singapur

    Ich vermute, damit ist in Sachen völkerrechtliches Chaos alles gesagt.... Lebendig da hin - problemlos - tot zurück.... fragt nicht.... es geht nicht so ohne weiteres - da bleiben aber auch nicht - keine Kühlmöglichkeit...

    Und ich versichere - es haben alle unglaublich geholfen - LH hat vor Ort versucht, Kontakte zu aktivieren (die Flugbuchungen waren das unwesentlichste Thema - uns wurde zugesichert - wann immer die Rückholung nach Singapur klappt - die Familie kann sofort mit dem nächsten Flug zurück). Es haben alle hart gearbeitet - Botschaft, Fluggesellschaft, Agentur vor Ort, die Hotels...

    Man kann es gar nicht genug herausstellen, wie in einer so schwierigen Situation Unterstützung von Seiten kommt, die unerwartet ist.

    Grüße

    Wendy
     
  8. Guest

    Guest Guest

    Leider gab es in Foren wie diesem aber auch immer wieder Berichte darüber, wie Airlines im Zusammenhang mit sterbenden Verwandten auf die Einhaltung von Regeln bis ins letzte Detail bestanden haben.

    Dies hängt zum Teil auch damit zusammen, dass immer mehr Leute Krankheiten und Todesfälle in der Familie vortäuschen, um ihre unflexiblen Tickets auf diese Weise doch noch kostenlos umändern oder stornieren zu können.

    Und so kann es eben dann passieren, dass der arme Student seine sterbene Omi eben nicht mehr besuchen darf, weil die Airline sich weigert, auch nur ein einziges innereuropäisches Segment des bestehenden Langstreckentickets umzubuchen, solange kein Totenschein vorgelegt wird.
     
  9. Guest

    Guest Guest

    Hallo,

    als vergangenes Jahr der Vater eines Freundes von mir verstarb, musste der Freund eine Abreise (nicht mit dem Flugzeug, sondern mit dem Nachtzug), die für den Vorabend der Beerdigung gebucht war, um ein paar Tage verschieben.

    Er hatte ein "Award-Ticket", das nicht verschoben werden konnte, aber alles sauber eingereicht, sogar eine amtliche Bestätigung. Als Antwort kam das (O-Ton):

    Sehr geehrter Herr Freund von rorschi,

    Besten Dank für Ihre Mitteilung.

    Herbstaktions-Tickets können, wie Sie selber erwähnt haben, weder storniert noch umgebucht werden.
    Im Zeichen einer kulanten Kundenpflege haben wir in diesem Ausnahmefall von dieser Regelung abgesehen
    und haben Ihrem Konto 50% = 500 Punkte gutgeschrieben.

    Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie viel Kraft in dieser schweren Zeit.

    Freundliche Grüsse

    CityNightLine CNL AG


    Das zeigt, es gibt alle Abstufungen von Kulanz in solch einem Fall... (er hat die Reise dann neu gebucht).
     
  10. Guest

    Guest Guest

    Wie geschmacklos ist das denn???
    Nun gut, bei einigen wundert mich gar nix mehr. :cry:

    Ich habe mal einen ähnlichen Fall an Kulanz erlebt.
    Als ein Familienmitglied in Deutschland verstarb, wollte mein Bruder, der lange Jahre im Ausland lebte, natürlich sofort kommen.
    Zu dieser Zeit konnten wir LHler unsere ermässigten Tickets für Geschwister nur in Deutschland kaufen, nicht im Ausland. Eine Sendung des Tickets zu meinem Bruder per Post hätte viel zu lange gedauert, mindestens eine Woche, meistens haben die Briefe 3 Wochen gedauert.
    Kulanterweise war Lufthansa sofort bereit, in diesem besonderen Fall eine Ausnahmeerlaubnis zu erteilen, die sofort per Telex zugestellt wurde und mein Bruder konnte vor Ort sein Ticket kaufen.
    Fand ich sehr zuvorkommend, sie hätten mich ja auch abbürsten können, so nach dem Motto, na und, soll er sich vor Ort ein Vollzahlerticket holen.
     
  11. Guest

    Guest Guest

    Beim Geld habe viele Leute inzwischen leider keine Hemmungen mehr.

    Das liegt natürlich aber auch daran, dass die meisten Airlines umgekehrt genauso hemmungslos die Kunden abzocken (fantasy taxes, fuel surcharges, CC surcharge, TSC, 0190er-Call Center Nummern & z.T. absurde fare rules usw).

    Anstand und faires Miteinander haben sich aus der Geschäftsbeziehung zwischen Fluglinien und Fluggästen in letzter Zeit vollkommen verabschiedet. Und zwar auf beiden Seiten. Mit dem Aufkommen von LCCs und Bargain-Shopping via Internet wurde in diesen Sektor offenbar auch das Gesetz des Dschungels wiedereingeführt.
     
  12. Guest

    Guest Guest

    Ich stimme Dir zu.

    Aber bedenke bitte auch, was heutzutage Tickets kosten im Vergleich zu früher.

    Einige Beispiele:

    Meine Ibiza Trips haben mich früher immer (also normaltarife Vollzahler Eco) immer knapp 400 DM gekostet.
    Heute buche ich sie bei Condor Fliegenpreisen für 29 € pro Strecke AI.

    Flüge in den Nahen Osten haben früher immer mindestens 1.000 DM gekostet.

    USA Flüge lagen früher auch bei locker 2.000 DM und mehr.

    Linienflüge nach Asien und Australien waren geradezu unerschwinglich.

    Irgendwie müssen ja die günstigen Tarife heutzutage finanziert werden, von 29 € Flügen kann keine Airline überleben.
    Ich finde diese 0190 Nummern auch abartig, Fuelsurcharges hängen nun mal am Ölpreis, aber bei den Taxes steigt ja wirklich keiner mehr durch und ich wittere da auch immer eine Menge Beschiss von den Billigheimern.
     
  13. Guest

    Guest Guest

    Das bedenke ich nicht nur, es ist sogar äußerst bedenklich.

    Beispiel:

    Vor weniger als 10 Jahren hat mich ein innerdeutscher Flug in C (solche habe ich damals mehrmals im Monat gekauft), wenn ich mich recht erinnere, maximal 700 Mark gekostet. Alles inklusive. Dafür gab's auch richtig viele Meilen und ab und zu mal einen Voucher, guten Service, und die Meilenpreise für Upgrades und Awards waren erträglich. Nicht zu vergessen war auch ein SEN damals noch etwas wert, es gab Champagner in den Lounges, und wenn man nett fragte, kostenlose Upgrades auf Kulanz (keine Op-ups!), einfach weil man als guter Kunde galt.

    Heute kostet mich der gleiche innerdeutsche Flug 700 EUR, also das Doppelte, bei reduziertem Service, weniger Meilen, weniger Voucher, viel teureren Upgrades, teureren Awards und einem auch ansonsten weniger attraktiven FFP. Und natürlich gibt es keine kostenlosen Courtesy-Upgrades mehr, die Lounges wurden abgespeckt, und wenn überhaupt, werden wünschenswerte Extras allein in den HON-Service gesteckt.

    Ich weiß also schon, wer die billigen Flüge nach Ibiza finanziert: Nämlich ich, der Idiot, der innereuropäisch Business-Tickets kauft. :) Und was bekomme ich dafür? Genau: "Enhancements".

    Da wundere dich also nicht, dass insbesondere einige SEN-Paxe in der innerdeutschen C dauergefrustet sind und diesen Frust ab und an am unschuldigen Personal ausleben. :(

    Und dass LHs fuel surcharges etwas mit dem Ölpreis zu tun haben, ist wirklich ein Märchen. Was man schnell erkennt, wenn man die Tickets mit denen anderer Airlines vergleicht, die auf denselben Codeshares ohne diese auskommen. ;)
     
  14. Guest

    Guest Guest

    Na ja, meine Ibiza Flüge mit der Condor werden ja eben nicht durch Deine LH C Tickets finanziert.

    Wundern tue ich mich über gar nichts mehr, es ist nur eben kein Zeichen von guter Kinderstube, wenn jemand so unbeherrscht ist, seinen Unmut am fliegenden Personal, was am allerwenigsten was für die Preise oder Servicekonzepte kann, auszulassen.

    Ich wurde als Kind noch so erzogen, dass man sich gegenüber dem Personal immer anständig zu benehmen hat. Ok, ich wurde sehr konservativ erzogen, nix antiautoritär oder so, aber immerhin habe ich einiges an Werten und Umgangsformen mitbekommen, die heutzutage bei vielen nicht mehr gelten.

    Kritik da, wo es angemessen ist, immer gerne.
    Aber doch bitte nicht einfach so sich den Nächsten schnappen, und an dem seinen Frust auslassen. Vor allem nicht, wenn es persönlich wird, das geht einfach nicht.
    Es geht auch nicht, dass mir ein Pax (Business Class) Prügel androht, wenn ich seine x Teile Handgepäck nicht durchgehen lasse.
    Da ist dann irgendwann eine Grenze erreicht, und glaub mir, körperliche Gewalt gegenüber Flugbegleitern (auch oder gerade weiblichen gegenüber) nimmt immer mehr zu.
    Das ist einfach nicht mehr normal, auch nicht die Ausdrucksweise, die manchmal verwendet wird und mehr als persönlich ist.

    BTW ist es immer wieder festzustellen: Die Paxe mit "Richtig" Status, also eben nicht die Heerschaft der Pseudojungdynamischen Neureichen FQT, weiss sich nach wie vor zu benehmen und sind mir die liebsten Passagiere.
    Sie haben meistens Bildung und Kultur und ein souveränes Auftreten.

    Hysterische Rumschreier, die mit ihrem Handy und irgendwelchen Karten wedeln und kurz vorm Infarkt stehen, sind dagegen aufgrund ihres Auftretens bei uns eher unbeliebt, was aber einzig und alleine auf das oft übertrieben wichtigtuerische Gehabe zurückzuführen ist.
     
  15. Guest

    Guest Guest

    Sachen gibt's! :shock:

    Also ein FB in Amiland würde so einen Pax auf der Stelle von den Cops abführen lassen (falls ihn der FM bis dahin nich eh schon erschossen hat), es würde Anklage erhoben werden usw. usw.

    Ich besitze zwar wenig bis nichts von diesen drei Eigenschaften, die FBs haben mich aber trotzdem meistens richtig gern.

    So gesehen besteht also noch Hoffnung. 8)
     
  16. Guest

    Guest Guest

    Ja, manchmal wünschte ich mir auch, an Bord eines US Carriers zu arbeiten, da herrscht noch Zucht und Ordnung :D

    Wieso mögen sie Dich? Siehst Du so gut aus? :D

    Scherz beiseite, natürlich ist Bildung nicht ein Indikator für Sympathie, und witzigerweise sind die Arbeiter von den Ölplattformen oft auch sympathischer als so mancher andere, weil sie sich eben ungekünstelt verhalten.

    Einmal, da war ich noch recht frisch in der Fliegerei, hatte ich beim Service den Flaschenöffner vergessen. Der Pax sagte, brauch ich nicht zu holen, zog sein Feuerzeug raus und hatte im Nullkommanix die Flasche auf.
    Ich sah ihn beeindruckt an, er sagte dann, er habe mal auf dem Bau gearbeitet, da lernt man sowas als erstes :D
    Ich habs dann einige Male zu hause selber geübt, aber mehr als verknackste Finger habe ich leider nicht zustandegebracht.
     
  17. Guest

    Guest Guest

    Quatsch. Ich gebe mich einfach nur ein bisschen crazy (dazu muss ich mich nicht verstellen), sodass ich wie ein exotisches Tier behandelt werde, das irgendwie putzig ist und das jeder mal sehen möchte. Dadurch bekomme ich stets mehr Aufmwerksamkeit als die Durchschnitts-Paxe.
     
  18. Guest

    Guest Guest

    So ala Marilyn Manson? :D
     
  19. Guest

    Guest Guest

    Ne, so à la flysurfer. :p

    Ich bin quasi das IFE der Crew, und auf Langstreckenflügen folglich recht beliebt.
     
  20. Guest

    Guest Guest

    Einer von den Chippendales?
    Jay Leno?
    Bhagwan? (Ach nee, der ist ja tot)

    Ah, ich weiss, Du bist Larry Flynt? Der mit dem Huhn? :D
     

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