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Einleitung
Air Canada Maple Leaf Lounge Frankfurt Terminal 1B
LAN Chile Boeing 787-9 Premium Business Class Frankfurt – Madrid
Iberia VIP-Lounge Velázquez Madrid Terminal 4S
LAN Chile Boeing 787-8 Premium Business Class Madrid – Frankfurt
Nachdem mein Flug pünktlich zum Boarding aufgerufen wurde, verließ ich die Lounge und bog nach rechts ab, die Rolltreppe hinunter und so hatte ich nach 2 Minuten auch schon das Gate B42 erreicht. Das Boarding hatte noch nicht begonnen und so habe ich noch schnell einen Blick auf die nagelneue Boing 787-9 erhaschen können.
Die 787-9 wurde erst im Februar 2015 an LAN ausgeliefert und momentan hat LAN auch nur diese eine in der Flotte. Drei weitere sind bestellt.
Am Gate sind Einteilungen für die verschiedenen Boardinggruppen aufgestellt und so auch eine Prioritylane. Laut Aufsteller ist diese nur für Business Class Gäste gedacht, aber wenn ich es richtig mitbekommen habe, wurden auch One World Statusgäste zum Priority Boarding eingeladen.
Direkt nachdem ich angefangen habe mich zu ärgern, dass ich die Lounge schon zu früh verlassen habe und nun am Gate rumstehe, wurde auch schon zum Boarding aufgerufen.
Neben Familien und Kindern sowie „Personen die mehr Zeit zum Einsteigen benötigten“ durfte auch die Business Class über die Prioritylane einsteigen.
Beim Boarding wurden auch die Pässe bei allen Reisenden kontrolliert, was bei einem Schengen Flug aus Deutschland eher ungewöhnlich ist, aber wieder den besonderen Umständen dieses Fluges geschuldet ist.
Als einer der Ersten traf ich an der Tür des Flugzeuges ein und fand eine leicht überraschte Crew vor, die wohl noch nicht mit den Passagieren gerechnent hatte. Nach einem kurzen Blick auf meine Bordkarte wurde ich durch die Galley nach links zu meinem Sitzplatz 4L geschickt.
Beim Einsteigen warf ich einen kurzen Blick nach hinten in die Economy Class, welcher man auch ansieht, dass dies das neuste Flugzeug in der LAN Flotte ist. Aber heute darf ich ja nach links abbiegen.
Die Premium Business Class Kabine in der LAN 787-9 präsentiert sich mir als aufgeräumt und frisch. Die 2-2-2 Sitzanordnung wird ja gerne mal bemängelt, wobei ich persönlich hiermit kein all zu großes Problem habe. Das „mood lightning“ ist in meinen Augen ein netter Effekt, aber es lässt die Kabine sehr dunkel erscheinen.
Problemlos fand ich meinen Sitzplatz und verstaute mein Handgepäck in den Overhead Bin und nahm Platz.
Der Sitz ist angenehm breit (wie man es von einem interkontinentalen Business Class Sitz auch erwarten kann) und bietet viel Beinfreiheit. Es ist ein kleiner Ottomane am Vordersitz befestigt, auf dem man seine Füße nur ablegen kann, wenn der Sitz nach hinten gelehnt ist.
Durch die gerade Anordnung hat man das Gefühl, dass man sehr viel Freiraum hat. Ich machte es mir erst einmal bequem und erforschte den Sitz.
„Buenas tardes……“ mehr habe ich nicht verstanden als mich der freundlich lächelnde Flugbegleiter begrüßte. Nachdem ich ihn scheinbar angesehen habe wie ein Auto, kam ein „Welcome on board! Would you like anything to drink before take-off? Champagner, Water, Juice?“ Champagner klang gut und ich orderte ein Glas, welches auch wenige Minuten später mit ein paar Nüssen an meinem Platz gebracht wurde. In der Galley sah ich später, dass die Nüsse auf einen Metallrack geladen wurden wie man es in den Öfen verwendet und ich fragte mich, ob die Nüsse normalerweise warm serviert werden sollten. Bei meinen Flügen bei LAN waren sie jedoch immer kalt.
Das Boarding zog sich über 45 Minuten hin und die Business Class Kabine füllte sich nur zu ca. 60% und so war es nicht überraschend, dass der Sitz neben mir frei blieb. Ich wurde auch gefragt ob ich noch einen weiteren Champagner vor dem Start wollte, diesen lehnte ich allerdings ab. Dennoch war das sehr aufmerksam.
Irgendwann kam dann auch eine Durchsage auf spanisch, die wohl soviel bedeutete wie „Boarding completed“ auf jeden Fall wurden die Türen geschlossen und in „Flight“ gestellt. Kurz darauf wurden wir auch schon zurückgeschoben, das Video mit den Sicherheitsinformationen wurde gezeigt und wir rollten zur Startbahn 18.
Der Start selbst war unspektakulär, aber der Wingflex der 787 hat mich begeistert. Das hat schon fast etwas von einem Segelflugzeug.
Überrascht war ich, dass die 787-9 doch, obwohl sie als unglaublich leise beworben wird, führ mein endfinden nicht leiser als ein vergleichbares zweistrahliges Langstreckenflugzeug ist. Ein A380 ist in der Kabine doch etwas leiser.
Während des Steigfluges bewunderte ich die Wolkenberge und spielte ein wenig mit den Fensterverdunkelungen. Diese sind nicht mehr wie man es von anderen Flugzeugtypen her kennt ein Plastikrollo, sondern die Scheibe tönt sich auf Knopfdruck dunkler, das in mehren Stufen.
Interessanterweise lässt sich das Fenster nicht vollständig abdunkeln. Man kann immer, auch bei der höchsten Tönungsstufe, durch das Fenster schauen und somit fällt auch Licht in die Kabine. In wieweit sich die Kabine bei einem Tagflug vollständig verdunkeln lässt, kann ich nicht beurteilen, aber ich gehe davon aus, dass sie zum Schlafen ausreichend dunkel wird.
Positiv ist auch, dass alle drei Fenster welche meinem Sitz zugeordnet werden können, sich mit nur einem Knopf gemeinsam verdunkeln.
Etwa 25 Minuten nach dem Start gingen die Anschnallzeichen aus. Bis die Crew mit dem Service begann, verging einiges an Zeit und ich wollte auch einmal die Toiletten dieses hochmodernen Flugzeuges besichtigen.
Die Waschräume waren dann aber doch recht ernüchternd. Sie waren weder größer, noch in sonst einer Art und Weise von anderen Flugzeugtoiletten zu unterscheiden, dennoch waren sie sauber. In den Waschräumen befanden sich Handcreme und Erfrischungstücher.
Es dauerte fast eine Stunde bis die Crew mit dem Service begann. Das scheint vollkommen normal für einen Langstreckenflug von 8 oder mehr Stunden zu sein, aber bei einem Kurzstreckenflug wie diesem, erschien mir das eher langsam. So überraschtte es auch nicht, dass der Service sich fast bis zum Ende des Fluges zog.
Begonnen wurde mit heißen Tüchern. Von Größe und Qualität Business Class Langstreckenstandard. Sie hätten ein wenig wärmer sein können, aber wenn man die Temperaturen an diesem Tag bedenkt, lässt sich an ihnen nichts aussetzen.
Kurz nachdem die heißen Tücher eingesammelt wurden, begann die Crew mit dem Dinner Service.
Vom Wagen wurden Getränke und ein kalter Snack auf einem Tablett serviert. Leider gab es keine Speise- oder Getränkekarte, sodass der Flugbegleiter die Weinauswahl immer komplett vortragen musste. Seiner Empfehlung zum argentinischen Malbek folgte ich, zusammen mit einem Glas Wasser. Der Wein wurde wie in einem Restaurant inklusive Probierschluck präsentiert und hat meinen Geschmack getroffen.
Der Dinner Snack war geschmacklich und auch quantitativ völlig in Ordnung, doch war ich etwas überrascht, dass es nur einen kalten Salat gab. Bei einer Blockzeit von über 2,5 Stunden servieren quasi alle europäischen Airlines ein warmes Hauptgericht.
Das leere Tablett stand etwa 15 Minuten vor mir, bis die Crew wieder mit dem Wagen durch die Kabine kam und mit der Frage nach Kaffe oder Tee die Tabletts einsammelte. Meine Bitte nach Wasser wurde zur Kenntnis genommen aber leider erreichte es mich nie. Erst nach klingeln und erneutem nachfragen wurde es mir von der Purserette gebracht.
Allgemein hat sich die Crew außerhalb der standardisierten Servicegängen wenig bis gar nicht in der Kabine sehen lassen.
Nach dem Essen wurde es sowohl draußen, als auch in der Kabine deutlich dunkeler, sodass ich meinen Sitz einmal in die Liege- / Bettposition bracht und mich dem IFE widmete.
IFE
Das IFE von LAN nennt sich einfach kurz „in“. Bedienen lässt es sich einfach und intuitiv über die Fehrnbedienung im Sitz. Wahrscheinlich ist der Bildschirm ein Touchscreen und ließe sich so bedienen, aber er ist dafür einfach zu weit vom Sitz entfernt.
Der Bildschirm selber ist im Format 16:9 und hat eine vernünftige Auflösung. Auch wenn es nicht der größte Bildschirm ist, den ich je in einer Business Class gesehen habe, mit seinen geschätzt 17” hat er eine ordentliche Größe.
Die Auswahl an Filmen, Serien und Musik ist gut, sie kann nicht mit Top-Programmen wie dem Emirates ICE oder KrisWorld von Singapore Airlines mithalten.
Der Flug mit seinen etwas über zwei Stunden verging recht schnell und der Landeanflug in der Abendsonne von Madrid war kurz und schön anzusehen.
LAN kommt im Internationalen Terminal 4S aufgrund der Besonderheit dieses Fluges als 5th freedom Route an. Das bedeutet, dass man nach dem Aussteigen in Madrid noch durch eine Passkontrolle muss und mit einer unterirdischen Bahn vom 4S Satellitenterminal ins Hauptterminal 4 fahren muss.
All das ist keine Schwierigkeit, denn es dauert nur ca. 20 Min. vom Aussteigen aus dem Flugzeug bis zum Gepäckband.
Alles in allem war es ein sehr angenehmer Flug mit LAN Chile mit ihrem 787-9 „Dreamliner“. Der Preis für die Business Class Flüge zwischen Frankfurt und Madrid ist extrem attraktive. Durch das eingesetzte Flugzeug mit den lie flat Business Class Sitzen ist dieser Flug sicherlich der angenehmste Weg zwischen Frankfurt und Madrid, auch wenn der Service auf meinen Flügen leider nie überragend gut, sonder eher durchschnittlich war.
Peter Rasche sagt
Das ist der gefühlte 10 Bericht in einem Forum über den LAN Service. Neue Erkenntnisse habe ich nicht gefunden. Langweilig!
Anna sagt
Cooler Bericht. Danke!!
Jochen O. sagt
Vielen Dank für Deine Fotos und ausführlichen Bericht! Viel Spass und Freude wünsche ich Dir bei weiteren Reisen um die Welt.
Christoph sagt
Hallo Jochen,
Danke für dein nettes Kommentar, so etwas freut uns immer sehr! Ich und alle anderen Autoren hier auf InsideFlyer.de werden natürlich auch weiterhin über unsere Reisen berichten und ich hoffe, dass du auch viel Spass daran haben wirst diese Berichte zu lesen.
Always happy landings
Christoph
Anja sagt
Sehr interessanter Bericht! Gibt es diesen Service auch zwischen München und Madrid?
Christoph sagt
Hallo Anja,
Leider gibt es dieses Angebot nur ab Frankfurt, da LAN nicht nach München fliegt. Es gibt aber sogar Leute die extra wegen diesem Flug nach Frankfurt angereist sind. Wenn dir das zu viel Aufwand ist, bietet Lufthansa auch gute Business Class Tarife ab München nach Madrid an. Leider ist das dann natürlich nicht auf einem Langstrecken Flugzeug.
Übrigens: Ab München bietet Singapore Airlines einen Flug nach Manchaster in ihrer Boeing 777 an. Diese verfügt über Langstrecken Business Class.
Anja sagt
Super! Vielen Dank für die schnelle Antwort, Christoph!