Ich meinte ja die alte Regelung, danach hätte dann eben ein wöchentlicher billiger RT ungefähr zum Statuserhalt gereicht. Mich hat es seinerzeit ja auch geärgert, da ich von HAJ eh meist Umsteigeverbindungen habe verlor ich viele Meilen. Aber objektiv gesehen: Ich bin damals oft für Euro 180 RT von HAJ nach IST geflogen. Da sind dann 4 Flüge enthalten, 4xLounge und Meilen gabs ohne Ende. Kann doch auf Dauer nicht funktionieren, oder? Aber zurück zum Thema: ich bin sehr gespannt was LH antwortet
Ist es denn nicht zum Teil auch der Kunde der, mit "Geiz ist Geil" Mentalität in Union mit den auf den Markt strebenden Billigairlines, den Markt in Bewegung und die Preise nach unten gebracht hat? Also muss ein Unternehmen wie LH nachziehen und auch "Billigtickets" auf den Markt schmeissen. Das können sie auch nur wenn sie eine Mischkalkulation machen und bei den billigeren Tickets auf jeden Fall am Service sparen und auch ansonsten die Kostensituation verbessern. Grundsätzlich finde ich Preiswert ja auch gut. Aber irgendwann wird eine Grenze unterschritten und dann wirds eigentlich nur noch "billig".
1) Wirtschaft, fünfte (sechste) Klasse: Eine Flugreise ist ein immaterielles Gut. Es ist nicht lagerfähig. Produktion und Konsum fallen unmittelbar zusammen. Zum Zeitpunkt der Produktion muss genügend Nachfrage erzeugt werden. Sprich: du kaufst nicht nur den Flug MUC-HAM, sondern einen bestimmten Flug zu einem bestimmten Datum, und auf diesem Flug rechnet die Fluggesellschaft mit dir, und dort hält sie dir (meistens) einen Platz frei. Auf dem Flug eine Stunde später hat sie anderen Leuten einen Flug frei gehalten, die für diesen Flug bezahlt haben. Wenn du nicht erscheinst, bleibt dein Platz im Flugzeug frei, und ist auch nicht wiederverkäuflich. Wenn du nun auf dem nächsten Flug einen Platz haben möchtest, ohne dafür zu bezahlen, gibt dir die Airline letztendlich zwei Plätze zum Preis von einem. Umbuchungsgebühr heißt ja nicht, dass es die Kosten sind, die entstehen, wenn ein Mitarbeiter in den PC eingibt, Frau Anla fliegt jetzt eine Stunde später, sondern der Preis deckt die Kosten, die durch den Verfall des Sitzplatzes entstanden sind. Und diesen Preis darf man nicht mit Billigfliegern vergleichen, die haben nunmal nicht so hohe Stückkosten. 2) Es gibt eigentlich nur drei Buchungsklassen: F, C, Y, daher auch F-Class, C-Class und Y-Class. Ales andere sind Sonderpreise. Als Beispiel: Freitag abend ist wohl die High-Season der Fluggesellschaften, nehmen wir mal an ein oneway kostet Freitag abend in Buchungsklasse Y 400 Euro. Du buchst für Freitag mittag in Buchungsklasse Z einen Roundtrip für 99 Euro, sprich knapp 50 Euro für deinen Flug. Dann erscheinst du Freitag mittag nicht, gibst dafür einen Grund an, den die Fluggesellschaft nicht überprüfen kann, willst Freitag abend mit und verlangst einem deinem Z Tarif angepasste Umbuchungsgebühr. Da Z auf dem Freitagabendflieger noch nie buchbar war, wird man dir das auch verweigern, sonst würde jeder günstige Buchungsklassen auf schlecht ausgelasteten Fliegern kaufen, die minimale Umbuchungsgebühr mit Einkalkulieren, und niemand bekäme mehr Platz auf den Fliegern. 3) LH war mal kulanter, bis die EU-Regelung kam. Die großen Fluggesellschaften haben früher immer mehr bezahlt, als jetzt die EU Regeln hergeben. Problem waren nur die Billigfluglinien, die gesagt haben, "waaaas, du hast 9 Euro für den Flug bezahlt und willst jetzt auch noch ne Entschädigung?" Da mußte einfach eine einheitliche Regelung her, und die hat sich in der Mitte zwischen Low-Cost und Premiumcarrier getroffen. Könnt ihr euch erinnern, vor der Regelung hat Lufthansa bei downgrade einfach mal so ein kostenloses Bizticket weltweit springen lassen. Jetzt gibts eine festgelegte Summe, die im Vergleich zu vorher lächelich ist. Schaut euch mal die Geschäftsberichte von LH, AF,BA und KLM an....die haben 2005 Rückstellungen in Millionenhöhe aufgelöst, weil sie nun gesetzlich zu weniger zu zahlen verpflichtet sind, als sie es vorher kulanterweise getan hätten. Wenn zum Beispiel der Beitrag zur Sozialversicherung gesenkt wird, sagst du ja auch nicht, ich will noch genauso viel zahlen wie vorher, weil ich finde dem deutschen Staat geht es so schlecht? :roll:
Hallo, PVG, sehr gut! Ich hasse es auch, wenn ich in meinem Laden höre: Warum ist das hier so teuer, in Asien kostet das doch nur ein Knopp und Klicker!? Dann antworte ich oft: OK, ich schenke Ihnen das, dafür müssen Sie mir aber mein Ticket bezahlen, meine Lagerkosten, meine Steuern... dann ist Ruhe im Schiff. So ist es auch mit LH: man will ein ordentliches Produkt, will aber nur den Preis von der Billigairline zahlen. Buche mal ein Ticket bei einer Billigairline für ein paar Euro, bis alle Kosten drinne sind, ist es u.U. teurer als bei LH. Und muss sich noch um die besten Sitze streiten... usw. usw. Ich weiss wovon ich rede nach 116 Flügen nach Fernost und unzählige Domestic usw.
Natürlich stört mich dieser Mangel an Transparenz genauso, zu mal er im Zweifelsfall fast immer für den Kunden nachteilig ist (zumindest jedoch immer für die Kunden als Gesamtheit). Mein Verweis bezieht sich auf die Systemimmanenz. Schon mal versucht, bei Saturn oder Mediamarkt einen legitimen Gewährleistungsanspruch durchzusetzen? Die präsentieren einem selbstverfasste BGB- Versionen auf laminierten Zetteln. Und meistens wirkt das wohl auch. Hinsichtlich USA habe ich mal 2005 gegen CO prozessiert, weil sie mich trotz gültigem FIM in F in Houston haben stehen lassen und stattdessen mein Gepäck unbegleitet über den Atlantik geflogen haben. Glaub mir, das Erfolgserlebnis war den ganzen Aufwand nicht wert. Und CO ist dadurch auch nicht besser geworden.
@berwangerfj: Nicht schon wieder die Asiaten und Billigflugtickets a la 99,00 Euro. Die müssen bei diesem Beitrag draussen bleiben.
Also das "eigentlich" nur 3 Buchungklassen gibt ist erstmal Quatsch, wenn ich die Klasse Z,D,J,W,Q oder sonstwie buchen kann dann ist das eine existente Buchungsklasse. Da kann man sich nicht mit "eigentlich" rausreden. Die Freitagabendnummer wuerde sicher kein Geschaeftsreisender machen, weil ihm die Gefahr das er nicht nach Hause oder zum Termin kommt einfach zu gross waere.
Natürlich. Nur (nicht einfach "selektiv" lesen und zitieren, sondern auch den gesamten Gedanken aufnehmen): Das sehe ich übrigens genauso. :mrgreen:
@PVG Zuerst mal Gratulation für die Antwort auf sehr hohem Niveau! Das spricht von Qualität! Hier meine Gegenargumentation: zu 1) Ich kaufe bei Lufthansa keine Plätze sondern eine Dienstleistung für eine Beförderung, nämlich die von München nach Hamburg um 07.05 Uhr. Ich schließe mit Lufthansa einen Beförderungsvertrag ab. Diese Leistung konnte Lufthansa aufgrund eines technischen Defektes des Flugzeuges nicht erbringen, sodass eine Ersatzmaschine bereitgestellt werden musste, die um 40 Minuten später dieselbe Leistung erbringen soll. Durch nicht selbstverschuldete Umstände kam es dazu, dass ich nicht an Board des Ersatzfliegers war (keine Anzeige am neuen Gate, kein Ausrufen des Fliegers oder des Namens des Passagiers). Nun begab ich mich zum Ticket Service Counter und musste dort für den nächsten Flug aufzahlen. Nach meiner Ansicht müsste es das gewesen sein. Die Dienstleistung wurde ja NOCH NICHT ERBRACHT und ich zahlte ja schon 107,00 Euro Aufpreis. Aus der Sicht der Dienstleistung würde das ja folgendes bedeuten: Der Passagier muss einmal zahlen, damit Lufthansa die Dienstleistung mit dem nächsten Flieger erfüllt und er muss ein zweites mal zahlen, weil er dieselbe Dienstleistung nicht mit dem ersten Flieger wahrgenommen hat. Fazit: Deine Argumentation ist gut, aber sie geht davon aus, dass LH ein Produktionsbetrieb ist, der Sitzplätze produziert. Wäre es so, dann wäre die Argumentation schlüssig. Lufthansa ist jedoch ein Dienstleistungsbetrieb, der Transportverträge abschliesst und eine Dienstleistung kann nun mal nur mit einem und nicht mit zwei Fliegern erbracht werden. zu 2) Eigentlich gibt es nur F, C und Y, alles andere sind Sonderpreise. Das ist eine Selbstdefinition und ich sehe das nicht so. Man kann doch nicht einfach die teuerste Klasse zum Standard erklären. Ich sehe in den Klassen eine Mischkalkulation, d.h. wenn es in einem Flugzeug L und T-Tickets gibt, dann muss es auch Y-Tickets geben, damit die günstigen Flugpreise durch die überteuerten Flugpreise ausgeglichen werden. Der Standard ist eher bei den Klassen G H K M Q S V W zu sehen (wofür auch die Anzahl an Klassen spricht). Y ist überteuert (bei Swiss teilweise höher als die C-Klasse). Bei allen Umbuchungen (gerechtfertigt oder ungerechtfertigt) und One-Way-Flügen bekam ich bei Lufthansa immer nur Y-Tickets. zu 3) LH war mal kulanter, bis die EU kam? Das klingt ja fast so, als wäre die EU daran schuld, dass die Lufthansa nun zu den Kunden böse sein muss. Der Umgang und die Kulanz der Lufthansa mit ihren Kunden ist nicht ferngesteuert. Generell gilt, dass Konzerne, die umsatzgetrieben sind, im Laufe der Zeit immer weniger Kulanz gewähren, um hier die letzten Prozente an Gewinnmaximierung geltend zu machen. Kundenorientierte Betriebe (hauptsächlich klein- und mittelständische Unternehmen) bauen Kundenbeziehungen auf Kulanz auf, d.h. im Streitfall wird immer eine Lösung gesucht, mit der beide leben können.
MAP das willst du jetzt nicht wirklich sagen oder, es gibt 3 Befoerdeungsklasse, aber nahezu unendlich viele Buchungsklassen. Das ist Fakt, alles andere entspringt der Theorie. Wenn es um "Gedanken aufnehmen" gehen wuerde, dann waere doch der ebenfalls in diesem Thread (nicht nur von mir geauesserte Gedanke) das man das System gerne klarer strukturiert, transparenter und kundenfreundlicher machen kann, ein Gedanke denn man mal aufgreifen koennte. Und ich sage noch ausdruecklich, billiger sollen die "Premium" Gesellschaften gar nicht werden, aber kundenfreundlicher, vielleicht wuerde das die Rendite ja doch wieder in die Hoehe treiben. Aus der verqueren Welt der Controller und Profitmaximierer sind diese Gedanken ja alle nachvollziehbar, und in BWL im 3. Semester verinnerlicht, was aber das Controlling uebersieht ist der "Humanfactor", Kunden sind Menschen und das gleiche gilt fuer Mitarbeiter, beide lassen sich nicht "Profit optimieren". Der Kunde den man evtl. etwas mehr zugesteht ist zwar weniger "profitabel" aber zufriedener und auch hier gilt das gleiche fuer den Mitarbeiter. Wer Zeitarbeitskraefte fuer ca. 6 - 7 Euro die Stunde an der Schnittstelle zum Kunden einsetzt hat seinen Profit ordentlich maximiert - aber alles andere bleibt auf der Strecke.
Ja, und? Solange ich mich auf der richtigen Seite befinde (und ich fühle mich derzeit als "kleiner" Gewinner) und weitere Leute auf meine Seite ziehe, ist doch alles okay. Die anderen haben meine volle Bewunderung (und ab und zu lache ich auch herzlich auf), aber es ist ja ihre Entscheidung, sich das System "nutzbar" zu machen und es dann auch tatsächlich clever zu nutzen (oder nicht). Ich kann und will doch niemanden zu seinem "Glück" (oder preiswerteren Tickets) "zwingen". Wieso denn auch? :shock: Ich fände es allerdings für mich und meine Begleitung (und alle, denen ich mit meinen Tips zu preiswerten Flügen verhelfen kann) ganz schrecklich, wenn es nur noch "transparente Festpreise" geben würde. Aber das sind ja auch keine wirklichen Zukunfts-Prognosen, sondern allenfalls "spinnerte" Wünsche. :mrgreen:
MAP, das die transparenten Preise nicht kommen ist mir auch klar, gewinnen tut in diesem Spiel nur einer und das sind die grossen Konzerne, du bekommst zwar deine "guenstigen" Fluege, aber stellst im Gegenzug einen Wert fuer z.B. den Springerverlag da, dieser kann seine Anzeigenpreise erhoehen, das MArketing wird teuerer und du bezahlst mehr fuer deine Milch, dein Auto oder dein Bier
Ich will ja den Smalltalk zwischen ED Size und MAP ungern stören, aber ich würde mich freuen, wenn PVG nochmals auf meine 3 Argumente eingeht.
Lange habe ich gesucht - aber "Argumente" hab ich keine finden können. Deshalb warte ich auch nicht auf eine "eingehende" Gegenrede von PVG. @ ED Size Das mit der teureren Milch wegen meiner preiswerten Awards ist doch wohl nicht wirklich ernst gemeint, oder? Jedenfalls ist dieser Gedanke in der bisher hier geführten Diskussion allenfalls als eine (nicht nette) Art von "Totschlags-Argument" zu werten, meine ich. aher dazu nur die kurze (bündige) Antwort von mir: Nö. :mrgreen:
@map: Ich bin auch schon ganz gespannt auf die Rede von PVG - ich hoffe, sie kommt noch. Zwischendurch muss ich meinen Ruf als Vielflieger pflegen und fliege mal kurz die Strecke HAM - STR mit Air Berlin um 19.05 Uhr ab. Dann noch eine kurze Mietwagenfahrt und um 22.00 Uhr bin ich wieder online und hoffe auf PVGs Rede - der hat echte Qualität.
Ist vielleicht ein wenig OT, aber im Grunde vielleicht doch für die nicht BWL Experten unter den Usern interessant: http://de.wikipedia.org/wiki/Yield-Management. Erklärt einen der Gründe, warum es so viele verschiedene Buchungsklassen gibt und man zum Teil nur noch "teure" Tickets bekommt.
Ich spreche von 90% LH-Flügen nach Fernost und Domestic bezieht sich nicht auf 99,- Euro-Flüge sondern mit div. asiatischen Airlines in Asien und div. Flüge mit Luxair und NFD und Hamburg-Airlines usw. in Deutschland. Und wer bestimmt, was hier draussen zu bleiben hat? Es geht hier um die sog. Servicewüste Lh. Und davon schreibe ich. Allerdings kommt mir die Wüste gar nicht sooooo übel vor. Und: Wer immer billiger und billiger fliegen will, kann nicht noch riesengrossen Service erwarten. Und: Ich kann sogar verstehen, dass die AGB immer komplizierter werden, denn die Verbraucher rücken ja auch immer mit schärferen Geschützen auf den Plan. Es könnte natürlich auch sein, dass ich mit weniger zufrieden bin. Aber immer noch besser, als mit viel unzufrieden. Und aus der Nähe zu Frankreich mit seinem savoir vivre und akkumulierten 6 Jahren Fernost nimmt man alles i.d.R. viel gelassener. Da stört auch das falsch servierte Essen in der Business bei der Thai nicht mehr.
Wer den Abzockergedanken hinter dem Geschäftsmodell von LH (und Konsorten) bis jetzt immer noch nicht verstanden hat, dem geht evtl. bei diesem Thread ein Lichtlein auf: http://www.flyertalk.com/forum/showthread.php?t=759636