Servicewüste Lufthansa

Dieses Thema im Forum "Lufthansa" wurde erstellt von anla, 15. November 2007.

  1. Guest

    Guest Guest

    Besser haette man das nicht sagen koennen. Lediglich zum letzten Satz eine klein Anmerkung, zur Zeit sieht es nicht so aus als ob du besser behandelt wirst wenn du mehr bezahlst.
     
  2. miles-and-points

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    Es wird ja auch nicht für eine "bessere Behandlung" mehr bezahlt,
    sondern nur und ausschließlich für die (rein zeitliche) Flexibilität. :mrgreen:
     
  3. Hupflinger

    Hupflinger Bronze Member

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    ...denke PVG meinte auch die nicht sichtbaren "benefits", für die man gerne mehr bezahlt.

    Ein befreundeter LH-Pilot hat mir erzählt, er hat volle Entscheidungsfreiheit, einen Vogel Boden zu lassen oder sich ein Ersatzteil einfliegen zu lassen. Seine Entscheidung wird von Vorgesetzten nicht angezweifelt, wenn es um Sicherheit geht wird nicht über Kosten diskutiert.

    Lt. seiner Aussage haben die Piloten der Discount-Airlines deutlich mehr Druck, diese Standzeiten mit den verbundenen Kosten gering zu halten und, so sein Zitat, "fliegen dann schon mal, auch wenn es im Cockpit wg. Undichtigkeiten aus der Kabinendecke tropft".
     
  4. anla

    anla Gold Member

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    @berwangerfj:

    Zwischenlandung in Moskau, weil ein Passagier zu sterben drohte. Schlimm und ich hoffe, dass er es überlebt hat. Aber eine lebensbedrohliche Situation läßt keinen Spielraum zu - auch bei einem Billigflieger - das Image wäre dauerhaft geschädigt.

    Anders würde es jedoch aussehen, wenn ein Passagier starke Schmerzen hat. Ich denke, dass LH hier auch zuerst versuchen wird, einen Arzt an Bord zu finden oder entsprechende Schmerzstillungsmittel anzuwenden, bevor die Flugzeugnase nach unten geht. Ich bin mir aber auch relativ sicher, dass der Pilot eines Billigfliegers immer Merkel's Leitmotiv für die Gesundheitsreform anwendet: Ein Indianer kennt keinen Schmerz! :lol:

    Die Frage ist, ob LH oder eine andere Fluglinie nach einer ungeplanten Zwischenlandung nicht nochmals auf den Passagier zukomment und dieser den teuersten Aufpreis seines Lebens zahlt.
     
  5. PVG

    PVG Bronze Member

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    Ich bin auch mal mit der LH nach zwei Stunden Flug nach Tokio zurückgeflogen, weil ein Passagier etwas hatte.
    Wir sind alle in ein Hotel geschickt worden, und haben natürlich Transfer und Essen und alles gratis bekommen.

    Ich hatte schon ein schlechtes Gewisen dem Passagier gegenüber, der ist auch bewusstlos rausgetragen worden, was da an Kosten auf ihn zukommen, über dreihundert Passagiere im Hotel, zudem fällt die Maschine für einen Tag aus, da die Crew sie wegen Ruhezeiten nicht zurückfliegen konnte.
    Als Normalsterblciher kann man ja dann sofort Privatinsolvenz anmelden.

    Beim Boarding am Nächsten Tag stand der Kapitän an der Türe , den habe ich dann danach gefragt, und der meinte, dafür hätte die LH ein Budget, und das wird keinesfalls dem Passagier belastet...
     
  6. miles-and-points

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    Nicht beim Unglücksfall. Finde ich auch total okay.

    Andererseits bin ich aber sehr dafür, einem Passagier, der an Bord randaliert und dadurch eine Umkehr notwendig macht, die Kosten in Rechnung zu stellen. Auch wenn wahrscheinlich bei solchen Leuten letztlich sowieso nichts zu holen sein wird.
     
  7. Guest

    Guest Guest

    Nicht alle Film- und Rockstars oder Supermodels sind so mittellos.
     
  8. miles-and-points

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    Da hast Du auch wieder recht. Klar, daß man die ebenfalls zur Kasse bitten muß. :mrgreen:
     
  9. htb

    htb Platinum Member

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    Wahrscheinlich auch rechtlich nicht. Es wird schwer überzeugend nachweisbar sein, warum 300 Leute an Board es nicht fertiggebracht haben, den Randalierer an den Sitz zu binden und eine Umkehr die sicherste und kostengünstigste Problemlösung war. Nach fünf Stunden hat der sich sicher so weit beruhigt, daß man ihn auch wieder auf die Toilette lassen kann.

    HTB.
     
  10. berwangerfj

    berwangerfj Diamond Member

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    Hallo, anla,
    es war so: kurz vor Moskau von Mnl kommend, wurde nach einem Arzt gerufen.
    Kurz hinter Moskau wurde umgedreht. Nach Befragen einer Stewardess (ich sass in Biz) sagte mir diese, es hätten sich 3 Ärzte gemeldet, die sich jetzt um den Passagier gekümmert haben, aber es stehe sehr schlecht um ihn. (Filippino mit Frau auf dem Weg zu der Tochter nach Deutschland). In Moskau bei Schneetreiben angekommen. Als erstes kam der Tankwagen, dann eine Weile nichts, dann der Krankenwagen.
    Nach ca. einer Stunde hiess es: eine gute und eine schlechte Nachricht: wir fliegen gleich los und der Passagier ist leider verstorben.

    Und zu Deinem letzten Satz mit der Mutmassung, dass der Passagier evtl. den teuersten Aufpreis seines Lebens bezahlt...

    Man liest dabei so richtig Deine negative Erwartungshaltung raus. :wink:
    Aber die Frage ist ja beantwortet durch das posting von PVG.
    Und der Satz über den Piloten des Billigfliegers, wo Du Dir relativ sicher bist, dass er "immer"...
    ist doch ziemlich aus der Luft gegriffen und lässt mich auf den Gedanken kommen, dass auch Deine anderen postings sehr subjektive Beurteilungen enthalten. Wissen tust Du es nämlich nicht.
     
  11. anla

    anla Gold Member

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    @berwangerfj:

    Zuerst mein nachträgliches Beileid für den Verstorbenen. Ich hatte mal eine Situation eines plötzlichen Kindstodes auf einem Flug und weiss, wie schlimm die Situation ist und wie betroffen alle Passagiere waren.

    Dass Lufthansa das Budget für den Fall hatte, finde ich super!

    Und ja, beim letzten Posting habe ich subjektive Meinungen mitgeteile, aber das darfst Du nicht auf alle Postings umlegen. Ich bin halt eine Person, die gerne dazulernt und den Wissensumfang ständig erweitert. Und da hilft die Formulierung einer Subjektiven Meinung ungemein weiter.

    Aber nochmals zurück zum Thema: Meines Erachtens gibt es 4 unterschiedliche Situationen, bei denen ein Flieger die Nase ungeplant nach unten neigt. Und nun bleibe ich durchgängig ernst:

    1. Eine lebensbedrohliche Situation bei einem Passagier (z.B. Herzinfarkt)
    2. Eine ernsthafte Erkrankung eines Passagiers (z.B. Nierenkollik)
    3. Ein stockbetrunkener, mittelloser Passagier, der zu randalieren beginnt
    4. Ein stockbetrunkener, hochvermögender Passagier, der zu randalieren beginnt (Star, etc.)

    Meines Erachtens versucht die Fluglinie zuerst, das Problem (intern, d.h. an Bord) zu lösen, was gelingen kann oder auch nicht.

    Im Fall 1 vermute ich, dass jede Fluglinie zwischenlandet, und der Passagier auf schnellstmöglichem Weg ins Krankenhaus gebracht wird.

    Im Fall 2 vermute ich, dass jede Fluglinie bei begründetem Bedarf zwischenlanden wird und möchte nicht ausschliessen, dass Fluglinien hier nicht nocheinmal auf jemanden zukommen.

    Im Fall 3 und 4 weiss ich definitiv von Lufthansa und Billigfliegern, dass dies ein Nachspiel haben wird. Vor kurzem flog ich von Muskat nach Frankfurt. Ein russischer Passagier boardete mit einer Mineralwasserflasche, die - wie sich später herausstellte - kein Mineralwasser, sondern guten russischen Wodka enthielt. Die machte er an Board schnell leer und begann dann mit seinem Randalieren. Zuerst musste das WC dran glauben, dann begann er, Passagiere zu beschimpfen. Als die Flugbegleiter energisch eingriffen, setzte er seine Beschimpfungen an ihnen fort. Da der Passagier keinen Anweisungen folge leistete, wurden andere russischsprechende Passagiere zur Hilfe geholt, um auf ihn einzureden. Half nichts. Dann wurde eine weitere Gruppe an Männern zusammengestellt, die den Russen überwältigten und nach hinten brachten. Was dann geschah, weiss ich nicht, auf alle Fälle kam der Russe relativ "friedlich" zurück, wurde nochmals gebettet und schlief durch bis Frankfurt.

    Unmittelbar danach begannen die Flugbegleiter, Zeugen des Vorfalls zu finden, d.h. Passagiere, die im näheren Umkreis oder auch betroffen waren. Dies deutet darauf hin, dass der Vorfall (auch ohne Zwischenlandung) ein Nachspiel haben wird.

    Im Fall 3 und 4 finde ich es auch OK, wenn der Passagier einen nachträglichen Aufpreis zahlen muss.

    Unklar ist jedoch der Fall 2. Kennst Du oder andere eine Situation, wo ein Kranker nachträglich belangt wurde?
     
  12. berwangerfj

    berwangerfj Diamond Member

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    Hallo, nein, ich kenne keinen Fall, wo Passagiere wegen medizinischen oder gesundheitlichen Notfällen belangt wurden.
    Was ich allerdings wegen der Moskaulandung hinterher nicht logisch fand ist die Tatsache, dass wir statt umzudrehen und nach Moskau zurückzufliegen, wohl genauso schnell in Warschau gewesen wären.
    Da der Krankenwagen eh hat auf sich warten lassen, wäre der Passagier in Polen genausoschnell in Ärztehand gewesen als in Moskau. Aber das wusste keiner vorher.

    Wegen Randalierer aus Skandinavien - betrunken, Mann und Frau - in ca. Reihe 20 (ich sass in 26, Airbus A340-600 auf dem Flug von Mnl nach Fra bei der Zwischenlandung in China) kam nach nutzlosem zweimaligem guten Zureden durch die Stewardessen der Kapitän, setzte die Mütze auf und sprach ganz ruhig auf die Beiden ein.
    Und sofort ward von den beiden nix mehr gehört. Ich habe dann die Stewardess gefragt, was der Kapitän wohl gesagt hat. In etwa so: Wenn nicht sofort Ruhe ist, steigen Sie aus! Und wenn während des Fluges was vorfällt, drehe ich um und es kostet Sie richtig Geld!
     
  13. Guest

    Guest Guest

    @anla

    Vielleicht interessiert dich ja dieser Artikel

    http://www.faz.net/s/Rub7F74ED2FDF2...89B73B3005CEF8B203~ATpl~Ecommon~Scontent.html

    Ich glaube im übrigen das ein Pilot bei gesundheitlichen Problemen relativ schnell entscheiden wird zu landen, das er bei Randalieren wohl länger überlegen wird und wahrscheinlich eine andere Lösung finden wird. Denn defakto würde die Airline auf den Kosten sitzenbleiben, egal wie ein Gericht urteilt (die Ausnahme hier sind natürlich Prominente, die wiederum PR bedeuten würden die man evtl. so nicht will). Und ein einzelner betrunkener Randalierer wäre kaum in der Lage in einer vollbesetzten wirklich etwas ausrichten können. Und wenn ich mir anschaue wie die medizinische Ausrüstung von Fliegern heute so aussieht, da werden die wohl ein paar Handschellen oder Kabelbinder an Bord haben.
     
  14. hlewen

    hlewen Gold Member

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    Oder halt 1-2 Skymarshals, je nach Destination und Fluglinie...
     
  15. PVG

    PVG Bronze Member

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    Das erinnert mich an einen Vorfall, der vor drei oder vier Jahren in einer Reportage im Fernesehen gezeigt wurde:

    Betrunkener randaliert und rennt vor und will ins Cockpit.
    Dort kommt er natürlich nicht hinein, und die Flugbegleiterinnen versuchen, ihn davon abzuhalten, aber er ist natürlich stärker und noch in Rage.
    Da macht der Kapitän eine Ansage, er bittet ein paar starke Männer aus der First-und Bussinessclass nach vorne, dort will sich jemand Zutritt ins Cockpit verschaffen.
    Man könnte ja jetzt meinen, der Deutsche oder Europäer schaut gerne weg und interessiert sich für nichts außer seinen eigenen Belangen, aber scheinbar sind fast alle Männer im Flugzeug aufgestanden und nach vorne gerannt.
    Da war der Mann dann so schnell außer Gefecht, damit hat er wohl nicht gerechnet.
    In der Reportage kam dann auch, dass die Flugbegleiterinnen dann schon die anderen Passagiere daran hindern mußten, weiter auf den Randalierer einzuschlagen :D

    Daher denke ich, dass wenn einer oder zwei austicken, haben sie doch gegen alle anderen im Flugzeug keine Chance....
     
  16. hlewen

    hlewen Gold Member

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    Solange es sich nur um "einfache" betrunkene Passagiere ohne (para-)militärische Ausbildung handelt wird das wohl stimmen.
    Wie sieht das eigentlich auf amerikanischen Flügen? Dort sollte doch die "fantastische" amerikanischen Rechtssprechung gelten, nach der z.B. Einbrecher die Hausbesitzer verklagen können, wenn sie sich beim Einbruch verletzt haben. Kann der Randalierer die übrigen Passagiere auf Körperverletzung und Schadensersatz verklagen?
    Oder generell, was passiert, wenn man in so einer Situation als Passagier der helfen will den Randalierer unglücklich mit einem Schlag trifft und dieser zum Beispiel dadurch gelähmt ist? Ist das rechtlich alles abgesichert durch Notstand?
     
  17. berwangerfj

    berwangerfj Diamond Member

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    Nochmals was zur Servicewüste LH:
    Heute habe ich mit einem Bekannten, der öfter schon in den USA war, gesprochen. Bislang mit British Airways und div. US-Gesellschaften. Dieses Jahr war er zum ersten Mal mit LH Eco von Fra nach Denver geflogen.
    Er war sehr überrascht über das gute Essen, die Freundlichkeit der Stewardessen, Sauberkeit und Pünktlichkeit. Einzig die nicht vorhandenen Bildschirme im Vordersitz hat er vermisst.
    Er meinte, das sei der bislang beste Flug gewesen.
     
  18. PVG

    PVG Bronze Member

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    Ich persönlich denke, das gerade in den USA nach dem 11. September die Lage ganz klar gegen diejenigen spricht, die sich den Anweisungen der Crew wiedersetzen.
    Ich habe schon von Geschichten gehört, dass wenn im amerikanischen Luftraum ein Passagier austickt, plötzlich die Linienflieger von zwei oder drei mitlitärischen Jets "begleitet" werden.
    Am Boden mögen andere Regeln gelten, aber ich denke dass die Amis in Flugzeugen überhaupt nicht zimperlich sind.
     
  19. berwangerfj

    berwangerfj Diamond Member

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    Und nicht nur die Amis,
    ich habe mal bei der Sicherheitskontrolle irgendwas missverständliches über Bomben und Sprengstoff und Terroristen gesagt, in dem Sinne, dass ich hoffe, dass sie die richtigen auch finden. Da hat mich die Kontrolldame angeschnauzt: "Noch ein Wort und Sie werden einer persönlichen Kontrolle unterzogen und Ihr Flieger ist dann aber weg."
     
  20. Guest

    Guest Guest

    War das in MUC? Da habe ich letztens auf soetwas vor mich hingemurmmelt und alle wurden ungemuetlich ("sagen sie das nochmal, dann lass ich sie verhaften" und dabei wurde schon ein Bundespolizist herbei gewinkt) Spassfrei wenn um Fluessigsprengstoff geht sind sie in Muc.
     

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